Zum Inhalt springen

Nach 0:1-Pleite gegen Inter Doppelter Redebedarf: Barça tobt nach zwei umstrittenen Szenen

Nach dem bescheidenen Auftakt in die «Königsklasse» suchen die Katalanen nicht nur bei sich selbst nach Gründen für die magere Punkteausbeute.

Für Barcelona ist die Punkteausbeute zur Halbzeit der Gruppenphase dürftig. In der Champions League vermochten die Katalanen bisher einzig das Heimspiel gegen den Aussenseiter Viktoria Pilsen zum Auftakt der Kampagne zu gewinnen, danach gelang ihnen weder in München noch Mailand ein Treffer.

Die Konsequenz? Zwei CL-Niederlagen de suite und mit drei Punkten aus ebenso vielen Einsätzen nur der dritte Platz in der Tabelle der sportlich anspruchsvollen und ausgeglichenen Gruppe C.

Barcelonas Hadern mit dem Schiedsrichter

Besonders zwei Entscheidungen von Schiedsrichter Slavko Vincic waren Exponenten beim FC Barcelona nach dem 0:1 gegen Inter am Dienstagabend im Giuseppe-Meazza-Stadion ein Dorn im Auge:

  • 66. Minute: Ein Handspiel Ansu Fatis vor dem vermeintlichen Ausgleich lässt den slowenischen Unparteiischen den Treffer zum 1:1 aberkennen. Dem 19-jährigen Fati springt der Ball anscheinend erst nach der von Inter-Goalie André Onana mitgegebenen Richtungsänderung an die Hand. Weil mit Pedri aber ein anderer Spieler das Tor erzielt, ist die Aktion Fatis im Fall eines unbeabsichtigten Handspiels laut Regelwerk nicht zu ahnden. Vincic moniert allerdings eine aktive Handbewegung Fatis in Richtung Ball und ahndet den Regelverstoss.
  • 91. Minute: Ähnlich umstritten präsentiert sich eine Situation in der Nachspielzeit. Wiederum greift der VAR ein und verweist Schiedsrichter Vincic auf eine strittige Szene im Strafraum mit Denzel Dumfries. Nach einer Flanke scheint diesem der Ball an die Hand zu springen. Vincic verzichtet auf eine persönliche VAR-Konsultation und einen Pfiff. Tatsächlich lässt sich aus den im TV eingeblendeten Wiederholungen nicht klar erkennen, ob der Niederländer den Ball mit der Hand berührte.

Ausgleichende Gerechtigkeit?

Entsprechend wütend stellte sich Xavi nach dem Spiel den Medien: «Der Schiedsrichter sollte sich erklären, aber er ist einfach nach Hause gegangen», polterte der Barcelona-Trainer und witterte eine Ungerechtigkeit. Auch die spanische Presse schrieb von einer «skandalösen» Schiedsrichterleistung und liess verlauten, dass der Klub offenbar eine Beschwerde gegen den Slowenen bei der Uefa erwäge.

Vincic zieht Gelb
Legende: Werden wohl keine Freunde mehr Barcelonas Übungsleiter Xavi bekommt nach einer Reklamation die gelbe Karte von Schiedsrichter Slavko Vincic gezeigt. IMAGO / sportphoto24

Unbestritten ist die Chronologie der Ereignisse aus Sicht der nun bereits unter Druck stehenden Gäste ärgerlich. Auch auf Seiten Barcelonas war es in der 1. Halbzeit zu zwei Situationen gekommen, die einmal ein Gegentor und einmal einen allfälligen Penaltypfiff verhindert hatten.

Aber sowohl in der 24. Minute als auch vier Zeigerumdrehungen später erkannte das Schiedsrichtergespann eine äusserst knappe Abseitsposition in der Hitze des Gefechts richtig.

Champions League

Radio SRF 3, Abendbulletin, 4.10.2022, 22:05 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel