4 Spiele, 4 Siege, 11:1 Tore. Die Champions-League-Kampagne von Inter Mailand lässt bislang keine Wünsche offen. Am Mittwoch wollen die «Nerazzurri» diese Serie nur allzu gerne fortführen. Einfach wird es aber nicht.
Gegner Atletico Madrid hat in der «Königsklasse» zwar erst 6 Punkte auf dem Konto. Diese holte die Mannschaft von Trainer Diego Simeone jedoch in den beiden Heimspielen. Auch in LaLiga ist «Atleti» bislang eine Heimmacht. Aus 7 Spielen resultierten in der eigenen Arena 19 Punkte – Real Madrid wurde im Derby mit 5:2 zerzaust.
Die Rolle von Sommer und Akanji beim 0:1
Erschwerend kommt für Inter hinzu, dass die Mailänder am Sonntag das Stadtduell gegen die AC Milan mit 0:1 verloren haben. Eine Niederlage im «Derby della Madonnina» ist immer besonders schmerzhaft und es wird nach den Gründen gesucht. Die italienischen Gazzetten fanden die Schuldigen rasch – sie heissen Yann Sommer und Manuel Akanji.
Die beiden Schweizer machten beim einzigen Treffer der Partie eine unglückliche Figur. Sommer liess einen nicht allzu harten Flachschuss zur Seite abprallen, Akanji konnte Christian Pulisic nicht am erfolgreichen Abschluss hindern. «Akanji schläft beim Tor», schrieb die Gazzetta dello Sport bei der Benotung der Spieler. Der Corriere della Sera befand, dass Sommer «zu langsam» zu Boden gehe und den Schuss besser hätte antizipieren können.
Er ist nicht mehr der Sommer des letzten Jahres.
SRF hat bei Inter-Kenner Filippo Conticello, der für die Gazzetta dello Sport schreibt, nachgefragt. «Sommer reagiert beim Gegentreffer nicht richtig. Da dies sein zweiter schwerwiegender Fehler nach jenem in Turin gegen Juventus Mitte September war, fiel die Kritik umso heftiger aus», analysiert Conticello die Rolle Sommers beim 0:1 und kommt zum Schluss: «Im letzten Jahr seines Vertrags merkt man ihm sein Alter an. Er ist nicht mehr der Sommer des letzten Jahres.»
Akanjis Fehler beim Gegentor bezeichnet Conticello als «genauso schwerwiegend», weil dieser seinen Gegenspieler nicht genügend eng gedeckt habe. Aber: «Betrachtet man die gesamte Saison, läuft es für Akanji klar besser. Er hat sich im Gegensatz zu Sommer deutlich gesteigert. Mit Akanji hat Inter einen bemerkenswerten Sprung nach vorne gemacht.»
Niederlage könnte Krise auslösen
Der CL-Partie in Madrid misst Conticello grosse Bedeutung bei: «Eine Inter-Niederlage wäre ein echtes Problem und würde wohl eine kleine Krise auslösen.» Deshalb wollen Inter und seine Schweizer alles daran setzen, mit einem guten Resultat aus Spaniens Hauptstadt heimzukehren.