Das Los meinte es nicht gut mit Arsenal. Den Engländern, die nach sieben Jahren Absenz endlich wieder in der Champions League spielen, wurde im Viertelfinal ausgerechnet Bayern München zugelost. Jene Mannschaft also, die das letzte CL-Abenteuer der «Gunners» jäh beendet hatte.
Mit dem Gesamtskore von 10:2-Toren (!) warf der deutsche Rekordmeister Arsenal im Frühjahr 2017 im Achtelfinal aus dem Turnier. Und schon 2013 und 2014 hatte Bayern München für die Londoner jeweils Endstation bedeutet.
Zwei Teams – zwei Welten
Der vermeintliche Angstgegner stellt in diesem Jahr jedoch alles andere als eine unüberwindbare Hürde dar. Der letzte Funken Hoffnung auf den Bundesliga-Titel verglühte nach der blamablen 2:3-Niederlage gegen Heidenheim endgültig. Schon am kommenden Wochenende könnte die Entthronung durch Bayer Leverkusen auch rechnerisch feststehen.
Am anderen Ende der Gefühlsskala steht derzeit Arsenal. Im packenden Rennen um den Titel in der Premier League hat das Team von Trainer Mikel Arteta am Wochenende wieder die Spitze übernommen. Nach einem Zwischentief gegen Jahresende hat Arsenal 2024 in der Liga kein Spiel mehr verloren. Einzig beim 0:0 im Spitzenkampf gegen Manchester City vor zehn Tagen gingen die Londoner nicht als Sieger vom Platz.
Angesichts der unterschiedlichen Formkurven stellte Bayerns Sportvorstand Max Eberl nach der peinlich-blamablen Generalprobe in Heidenheim sogar die Frage, ob die Münchner am Dienstagabend zum Hinspiel überhaupt antreten sollten. In der jämmerlichen Verfassung vom Samstag jedenfalls, sagte er, «brauchst du nicht nach London fahren».
Immerhin lichtet sich beim deutschen Rekordmeister das Lazarett. Im Abschlusstraining konnte Trainer Thomas Tuchel auf die zuletzt fehlenden Manuel Neuer, Leroy Sané, Kingsley Coman und Noussair Mazraoui zählen. Von denen, die auf dem Platz stehen werden, erwartet Eberl den «Turnaround» und den Nachweis, dass sie sich in grossen Spielen zu einer «Spitzenmannschaft» zusammenfinden können.