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Presseschau zu den Bayern «Kingsley, der Henker» und «Hansi, der Champion»

Nach dem Champions-League-Triumph ist die internationale Presse voll des Lobes für die Bayern. Ein Streifzug.

Ein Blick auf die Schlagzeilen vom Montag.
Legende: Bayern jubeln, PSG weint Ein Blick auf die Schlagzeilen vom Montag. SRF

Am Sonntagabend haben die Bayern einer perfekten Champions-League-Kampagne die Kirsche obendrauf gesetzt. Im 11. Spiel fuhren die Münchner den 11. Sieg ein – das gelang in der Königsklasse zuvor noch keiner anderen Mannschaft.

Vielleicht hat der Final die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen können. Einig sind sich aber alle: Der Triumph der Bayern ist verdient. Herausgehoben wird in Deutschland insbesondere auch die Arbeit von Trainer Hansi Flick, der die Machtdemonstration der Münchner erst möglich machte:

  • Bild: «Bayern, die Könige von Europa»

    «Die Bayern krönen sich zur besten Mannschaft Europas. Und genau das waren sie seit der Amtsübernahme von Flick als Trainer am 3. November 2019 auch. 33 Siege in 36 Spielen holte die Flick-Bayern-Maschine. Als erste Mannschaft überhaupt spielt der FCB die perfekte Saison in der Champions League: Alle 11 Spiele gewonnen!»

  • Süddeutsche Zeitung: «Mit dem Gefühl der Unschlagbarkeit»

    «Flick ist offensichtlich der Architekt dieser Mannschaft, die nach seinem Amtsantritt durch diese Champions-League-Saison mehr gerollt ist als alles andere. Selten hat eine Mannschaft so überlegen die europäische Konkurrenz deklassiert, eigentlich noch nie.»

  • FAZ: «Glänzende Krönung für den FC Bayern»

    «Der Triumph des FC Bayern ist vor allem das Werk von Flick, der in der Rekordzeit von 35 Spielen einen wankenden Giganten in die beste Mannschaft Europas verwandelte.»

Coman schenkt Bayern den sechsten Henkelpott. Spöttisches Schicksal für Pariserinnen und Pariser, die bei ihrem ersten Final sehen, wie ihre Träume durch ein Produkt ihres Kindergartens zunichte gemacht werden.
Autor: La Repubblica

Auch in den Schlagzeilen der grossen europäischen Fussball-Länder wird die Leistung des FC Bayern München gewürdigt. Dass mit Kingsley Coman ausgerechnet ein Pariser den grossen Pariser Traum zunichte machte, wird vielerorts hervorgehoben:

  • L'Équipe (FRA): «Die Geschichte ist grausam und erinnert daran, dass ein Kind von PSG die Träume von einem ersten Sieg in der Champions League für Paris ausgelöscht hat.»

Neymar zierte am Montag das Titelbild der L'Équipe.
Legende: «Untröstlich» Neymar zierte am Montag das Titelbild der L'Équipe, die von einem enttäuschenden Auftritt des Brasilianers sprach. www.lequipe.fr

  • Le Parisien (FRA): «Das Ende eines Traums. So nah am Heiligen Gral: Eine traurige Nacht für PSG, die Bayern unterliegen.»
  • Le Figaro (FRA): «Coman und die Bayern zerschlagen den Pariser Traum. Kingsley Coman, der bei PSG spielte, war der Henker für seinen ehemaligen Klub.»
  • La Repubblica (ITA): «Coman schenkt Bayern den sechsten Henkelpott. Spöttisches Schicksal für Pariserinnen und Pariser, die bei ihrem ersten Final sehen, wie ihre Träume durch ein Produkt ihres Kindergartens zunichte gemacht werden.»
  • Marca (ESP): «Kaiserlicher FC Bayern. Der Klub von Beckenbauer, Matthäus, Müller und Breitner und anderen Ball-Göttern hat seinen sechsten Titel – und zerschlägt den Pariser Traum.»
  • The Sun (ENG): «Comans Tor sichert den sechsten Champions-League-Erfolg für die deutschen Könige. Neymar, Mbappe und Co. konnten in der grössten Nacht ihres Klubs dem Spiel nicht den Stempel aufdrücken – Coman klaut ihnen die Schlagzeilen.»

Der Triumph der Bayern ist der Schlusspunkt einer von der Corona-Pandemie geprägten Saison. Der eingeführte K.o.-Modus, um die Kampagne überhaupt noch irgendwie fertig spielen zu können, könnte aber durchaus Schule machen. Aleksander Ceferin hatte sich vom Finalturnier in Lissabon jüngst angetan gezeigt.

Etwas anders urteilt die Neue Zürcher Zeitung . Das Finalturnier habe zwar viel Schmiss, sei aber kein gleichwertiger Ersatz. «Bei K.-o.-Runden über nur ein Spiel entfällt fast alles, was den Europapokal so einmalig macht: eine gewisse Mystik etwa mit der Angst vor der Auswärtspartie oder dem Element der Revanche beim Rückspiel. Jeder Match in Lissabon war eine Art eigener Super Bowl, the winner takes it all, ohne die Varianten und die Subtilität von Duellen über zwei Partien, zwei Wochen und zwei Stadien.»

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