- Tages-Anzeiger: «Und dann explodieren die Gefühle»
«Es sind Bilder aus einer verkehrten Welt. Aber sie sind echt. Das grosse Manchester United übt sich in Bern im Zeitspiel. [...] Sie stehen hinten rein. Auf der Insel gibt es für dieses Verhalten einen treffenden Begriff: Small-Team-Mentality. Es wäre ein Leichtes für YB gewesen, in Ehrfurcht zu erstarren. Die Champions League, dieser Premiumwettbewerb, dieser Weltklub als Gegner, mit Weltmeister Paul Pogba und Weltfussballer Ronaldo.»
- Berner Zeitung: «Wagner, der zuverlässige Riesentöter»
«Die Sternstunde ist eigentlich eine Minute. Und zwar die allerletzte, die 95. in diesem Spiel, in dem im Vorfeld so wenig und plötzlich doch alles möglich schien. Es ist das 2:1 von YB gegen Manchester United, notabene in der Champions League, und es wird ein gründlicher Belastungstest für die Grundmauern des Wankdorfstadions, das schon so viel gesehen hat. [...] Trainer David Wagner als allererster Fan seiner so euphorisierend auftretenden Mannschaft. Es ist, keine 100 Tage nach seinem Wechsel nach Bern, einer der grössten Erfolge der Klubgeschichte, den er mit YB realisiert. Wagner, der zuweilen schon mit Huddersfield in der Premier League erfolgreich das Konzert der Grossen störte, ebenfalls mit einem 2:1 gegen Manchester United.»
- Blick: «YB wird zur Hausnummer in Europa»
«Hätten wir wirklich sagen sollen: Also Frankreich? Übermächtig. Keine Chance. Vladimir Petkovic und seine Mannen taten es nicht. Und schafften den grössten Sieg der Schweizer Nati-Geschichte. Und nun geht das Wunderjahr weiter. Mit YB. Den oft belächelten früheren Serienversagern. Basel, das ist das Mass aller Dinge. Weder die erste Champions-League-Teilnahme der Berner mit dem Sieg gegen (das schon qualifizierte) Juve konnte daran viel ändern. Noch der letztjährige Vorstoss in die Europa-League-Achtelfinals mit dem Sieg gegen Leverkusen. Basel war ja schon im Halbfinal. Und vor einem Jahr im Viertelfinal. Doch nun kippt es langsam. YB wird immer mehr zu einer Hausnummer in Europa.»
- Berner Oberländer: «Wieder einmal ein grosses Fussballfest in Bern»
«Die Party war nach dem Spiel ganz im Sinne der rund 30’000 YB-Fans, die sich den Match live angesehen hatten. Nach dem Sieg in der letzten Sekunde feierten die Fans vor allem im und ums Stadion herum, dort aber kräftig. Eine YB-Fangruppe huldigte mit Gesang Jesse Lingard, der den entscheidenden Fehlpass auf Jordan Siebatcheu abgegeben hatte. In der Innenstadt selbst war wenig vom Fest bemerkbar – offenbar müssen sich auch die Fussballfans wieder etwas ans neue Normal gewöhnen.»
Manchester United steht vor einem viel schwierigeren Weg, als es bei der Auslosung aussah. Solskjaer muss sich ernsthafte Fragen stellen.
- The Sun: «Ronaldo trifft erneut, aber Lingards Horror-Rückpass schenkt den Schweizern den späten Sieg»
«Ole Gunnar Solskjaers Traum, Europa im Griff zu haben, erleidet einmal mehr einen Albtraum-Start. Sie haben sich nach einer frühen Führung durch Ronaldo komplett selbst zerstört. Siebatcheu schnappte sich mit der praktisch letzten Ballberührung des Spiels den Sieg. Man muss sich fragen, weshalb Ronaldo zu diesem Zeitpunkt auf der Bank sass. Seine Auswechslung in der 72. Minute für Jesse Lingard ermöglichte dessen elenden Pass zu Siebatcheus Tor. Lingard hatte nur 6 Ballberührungen, obwohl er über 20 Minuten im Einsatz war. Nur eines seiner Zuspiele kam an, sein letzter Pass wurde zum Verderben der United.»
- The Guardian: «Lingard schenkt Young Boys den späten Sieg gegen dezimiertes Manchester United»
«20 Minuten nach dem Schlusspfiff ging keiner in Gelb und Schwarz irgendwo hin: weder die Spieler noch der Staff und ganz sicher nicht die 30'000 YB-Fans, die hüpften und stampften und glücklich über einen ihrer grössten Siege waren. Gleichzeitig strömte auf der anderen Seite des Stadions der letzte Teil der United-Fans zu den Ausgängen. Eine Nacht der Demütigung und Schmach fand endlich ihren Schluss. Ein Unentschieden wäre in Ordnung gewesen, ärgerlich, aber langfristig ausmerzbar. Doch unerklärlicherweise entschied sich Lingard dazu, den Ball direkt in Siebatcheus Laufweg zu spielen.»
- The Independent: «Uniteds Strategie wird nach Niederlage in Frage gestellt»
«Fünf Dinge, die wir vom Match im Wankdorfstadion gelernt haben: Cristiano Ronaldo beherrscht immer noch die Champions League. Jadon Sancho gewöhnt sich nur langsam ein. Die Profiteure der Rotation nutzten ihre Chance nicht. Manchester United steht vor einem viel schwierigeren Weg, als es bei der Auslosung aussah. Solskjaer muss sich ernsthafte Fragen stellen – er hat elf Champions-League-Spiele gecoacht und sieben verloren.»