Ziemlich genau 8 Monate ist es her, als das Out in der Gruppenphase der Europa League für die Berner praktisch besiegelt war. Gabriel Debeljuh hatte Cluj in der 84. Minute in Führung gebracht, die reguläre Spielzeit neigte sich ihrem Ende zu.
Doch es kam anders. Zwei späte YB-Tore sorgten für eine magische Nacht im Wankdorf. Mittendrin war schon damals Christopher Martins. Der Mittelfeldspieler der «Gelb-Schwarzen» erinnert sich an «einen intensiven Abend». Hofft er nun im Rückspiel der 3. Quali-Runde zur Champions League – abermals gegen Cluj – auf eine weniger nervenzehrende Affiche? «Mir ist egal, ob wir das entscheidende Tor früh oder spät erzielen. Hauptsache wir schaffen es», betont der Luxemburger.
Auch im Hinspiel wieder ein spätes Tor
Das Hinspiel endete 1:1 – weil Vincent Sierro in der 93. Minute doch noch für die Berner traf. Im Gegensatz zu früheren Zeiten kann vom wichtigen Auswärtstor keine Rede sein. Die Uefa hat die Regel auf diese Saison aufgehoben, in der Hoffnung, offensiveren Fussball zu sehen.
Ein Nachteil? Nein, meint Martins: «Wir müssen so oder so gewinnen.» Und YB-Trainer David Wagner zieht Parallelen zur 2. Quali-Runde, als man sich gegen Slovan Bratislava nach einem Remis im Hinspiel zuhause durchsetzte: «Wir bauen wieder auf unsere Heim-Atmosphäre, die Zuschauer können eine richtig grosse Rolle spielen.»
Dazu muss YB jedoch an seiner Torgefährlichkeit arbeiten. Kein Tor gegen GC und Sion, nur ein Treffer gegen Cluj – deutlich zu wenig für die Young Boys. Der verletzte Top-Torjäger Jean-Pierre Nsame wird schmerzlich vermisst.
Dennoch gibt man sich in Bern optimistisch. «Wir kreieren immer Chancen, das ist positiv. Ich bin mir sicher: Der Ball wird schon reingehen», ist Martins sicher. Wenn hinten die Null steht, ist dann auch egal, ob in der 3. oder der 93. Minute. Ebenfalls kein leichtes Unterfangen. Stammkeeper David von Ballmoos fehlt verletzt ...