Noch ist die Champions League für Servette ein ganzes Stück entfernt. Doch träumen ist erlaubt. Umso mehr für einen Klub, der vor 5 Jahren noch in der Challenge League gespielt hat. Und nun vor einem Auftritt im 1899 erbauten und mehr als 50'000 Zuschauer fassenden Ibrox Stadium in Glasgow steht.
Gegen die Rangers ist Servette am Mittwochabend klarer Aussenseiter. Während die Schotten letzte Saison an der Gruppenphase der Champions League teilnahmen und sich 2022 bis in den Europa-League-Final spielten, waren die Genfer in keiner Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb vertreten.
Enttäuschung zum Saisonauftakt
Angelaufen ist die Saison für die Rangers aber alles andere als wunschgemäss. Mit einer 0:1-Niederlage auswärts gegen Kilmarnock hat man sich zum frühestmöglichen Zeitpunkt bereits einen Rückstand auf Erzrivale Celtic eingehandelt. Mit nur einem Sieg aus vier Spielen war zuvor auch die Saisonvorbereitung der «Gers» harzig verlaufen.
Für den schottischen Vizemeister steht gegen Servette deshalb Wiedergutmachung auf dem Programm. Alles andere als ein Heimsieg käme einer grossen Enttäuschung gleich. Umso mehr, weil das Ibrox Stadium eine wahre Festung ist: kein einziges Ligaspiel haben die Rangers vergangene Saison hier verloren.
Weiler kann nicht aus dem Vollen schöpfen
Zu verlieren hat Servette als Aussenseiter nichts. Getrübt wird die Vorfreude beim Team von René Weiler aber durch einige gewichtige Absenzen. Verletzungsbedingt werden am Mittwoch voraussichtlich unter anderem Goalie und Captain Jérémy Frick, Führungsspieler Alexis Antunes, Neuzugang Keigo Tsunemoto und Miroslav Stevanovic, der Topskorer der vergangenen Saison, fehlen.
Zudem erhielt der Kameruner Gaël Ondoua von den britischen Behörden kein Visum und konnte nicht mitreisen. Dies offenbar, weil er auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt.
Dass der körperlich robuste Stossstürmer Enzo Crivelli gegen die physisch starken Schotten gesperrt ebenfalls nicht mit an Bord ist, macht die Sache für die Genfer nicht einfacher. Doch mit Rückschlägen weiss der 17-fache Schweizer Meister umzugehen.
In der 2. Qualifikationsrunde gegen Genk hatten die Genfer nach Crivellis frühem Platzverweis praktisch das ganze Rückspiel in Unterzahl bestreiten müssen, lagen dazu zweimal in Rückstand – und setzten sich dennoch im Penaltyschiessen durch.