Neben den durchzogenen Auftritten in der Premier League (Platz 8) hat sich für Manchester United nach den Niederlagen gegen die Bayern und Galatasaray auch die Champions League nicht nach Wunsch entwickelt. Am Dienstag nun folgte der Befreiungsschlag mit einem 1:0 gegen Kopenhagen – das Verdienst ausgerechnet von zwei Vielgescholtenen.
Harry Maguire erzielte in der 72. Minute das siegbringende Tor mit einem wuchtigen Kopfball. Dabei wuselte sich der 1,94-Meter-Mann vor seinen Gegenspieler und vollstreckte gekonnt.
Im Anschluss an die Partie postete Maguire auf Instagram ein Bild seines erfolgreichen Kopfballs und schrieb dazu «sein Kopf ist so massiv, 1, 2, 3, 4 ...», in Anlehnung an einen Fansong, der unter anderem die Grösse seines torgefährlichsten Körperteils thematisiert.
Maguire-Bashing ist Nationalsport
In diesem Lied kommt der Engländer vergleichsweise noch gut weg. Ansonsten dominieren bei den United-Fans wie auch bei vielen anderen Fussballanhängern Anfeindungen und Häme. Maguire zu beleidigen ist in England beinahe schon Nationalsport. Der einst für teure 85 Millionen Euro zu den «Red Devils» gewechselte Verteidiger liefert die Munition mit zahlreichen Fehlern und Unsicherheiten gleich selbst.
Nun fand der 30-Jährige endlich wieder zu den positiven Schlagzeilen zurück. Bereits im Liga-Spiel bei Sheffield United (2:1) verdiente sich Maguire Bestnoten, nach dem Kopenhagen-Sieg nun schwärmte Trainer Erik ten Hag: «Er ist selbstbewusst in den Zweikämpfen und dominiert seine Gegner. Und sein Kopfballspiel ist Extraklasse.»
Penaltyheld Onana zeigt «Persönlichkeit»
Auch Goalie Andre Onana wurde seit seinem Wechsel von Inter auf die Insel heftig kritisiert und konnte sein Potenzial noch nicht abrufen. Anstelle von starken Paraden säumen vor allem Patzer seinen bisherigen Manchester-Weg.
Nun hat der Kameruner im wichtigsten Moment geliefert: In der 7. Minute der Nachspielzeit parierte er einen Elfmeter von Kopenhagens Jordan Larsson und hielt so die wichtigen 3 Punkte fest. Nach der späten Heldentat wurde Onana von den euphorisierten Mitspielern beinahe erdrückt.
«Er weiss, dass er vorher nicht auf seinem Niveau war», meinte Ten Hag nach dem Spiel, «jetzt hat er aber Persönlichkeit gezeigt. Sowohl gegen Sheffield als auch gegen Kopenhagen hat er eine sehr gute Leistung gezeigt.»
Mit dem 3. Pflichtspiel-Sieg in Folge ist die United pünktlich gerüstet: Am Sonntag steht im heimischen «Theatre of Dreams» das Derby gegen Manchester City an – eine der aktuell schwierigsten Aufgaben im Fussball.