Thomas Tuchel hat Timo Werner das Lachen zurückgegeben. Dafür will sich der deutsche Stürmer des FC Chelsea nun mit Toren bedanken. Die erste Champions-League-Nacht unter dem neuen Trainer mit dem Achtelfinal-Hinspiel bei Atletico Madrid kommt da wie gelegen.
1000 Minuten hatte Werners Torflaute in der Premier League gedauert, ehe er in der Vorwoche einen Ball gegen Newcastle United über die Linie stolperte. Eine Erlösung für Werner, der sich unter Tuchels Vorgänger Frank Lampard nie richtig entfalten konnte.
Neue alte Rolle unter Tuchel
Der ehemalige Trainer von Paris St-Germain setzt Werner, der im Sommer für 53 Millionen Euro nach London gekommen war, nun so ähnlich ein, wie es Julian Nagelsmann in Leipzig getan hatte. Er spielt auf der linken von zwei Zehner-Positionen hinter dem Stossstürmer.
«Ich kann da einerseits auf die linke Seite driften, aber auch meine Läufe durch die Mitte machen. Und ich bin mehr eingebunden ins Spiel und deutlich torgefährlicher», sagte Werner. Lampard sah ihn jedoch meist auf dem Flügel oder im Angriffszentrum, wo der Deutsche oft verloren war und seinen Speed aus der Tiefe des Raumes nicht ausspielen konnte.
Ich musste den ganzen Druck, Tore schiessen zu müssen, einfach mal loslassen.
Zwar sind 10 Tore und 9 Vorlagen in 33 Pflichtspielen kein schlechter Wert. Aber im Kopf blieben bei vielen nur die Chancen, die Werner so zahlreich vergab, dass es Youtube-Zusammenschnitte davon gibt. Der 24-Jährige verkrampfte – bis Tuchel die Verspannung löste. «Ich musste den ganzen Druck, Tore schiessen zu müssen, einfach mal loslassen», sagte Werner.
Beim coronabedingt nach Bukarest verlegten Duell mit Atletico Madrid sieht der wiedererstarkte Werner durchaus Chancen. «Ich denke, wir sind auf Augenhöhe. Beide Mannschaften kassieren wenig Gegentore und können sehr guten Fussball spielen», sagte er dem Kicker . Treffer von Werner würden mit Blick auf die Viertelfinal-Qualifikation sicherlich helfen.