Wie deutlich sich die Ausgangslage im Duell am Dienstag zwischen Manchester City und YB präsentiert, unterstreicht unter anderem die Wettquote. Setzt man einen Franken auf einen Heimsieg der «Citizens», erhält man im Erfolgsfall 1,07 Franken zurück. Tippt man stattdessen auf einen Auswärtserfolg von YB, winkt als Gewinn mehr als das 28-fache ( Stand: 06.11., 23 Uhr ).
City zuhause unantastbar
Gegen das Team von Trainer Pep Guardiola ist im heimischen Stadion eigentlich kein Kraut gewachsen. Die «Skyblues» haben wettbewerbsübergreifend ihre letzten 22 Heimspiele alle gewonnen. Letztmals keinen Heimsieg bejubeln durften die City-Anhänger an Silvester 2022, damals rang Everton dem Branchenprimus ein 1:1 ab.
Noch extremer – und für YB nicht gerade ermutigend – sind die Statistiken der «Skyblues» in der Champions League. Aus den letzten 26 Heimspielen in der «Königsklasse» resultierten für Manchester City 24 Siege und 2 Unentschieden. Die letzte Niederlage zuhause liegt über 5 Jahre zurück, als Lyon die Überraschung schaffte. Ein halbes Jahr davor hatte auch der FC Basel das vermeintlich Unmögliche geschafft und bei den «Citizens» gewonnen. Damals beim FCB an der Seitenlinie: Genau, Raphael Wicky.
Die Chancen sehen, nicht die Gefahren
Der heutige YB-Trainer weiss bestens einzuschätzen, wie schwierig die Aufgabe ist, die sich seinem Team am Dienstagabend präsentiert. Der 6:1-Kantersieg von Manchester City am Wochenende gegen Bournemouth hat Wicky deshalb nicht weiter eingeschüchtert. «Wirklich überrascht hat mich das nicht. Sie haben letzte Saison Leipzig zuhause 7:0 und Real Madrid im Halbfinal 4:0 geschlagen. Wir wissen, was uns hier erwartet. Es geht für uns darum, die Chancen zu sehen, etwas zu gewinnen und nicht die Gefahren, etwas zu verlieren», erklärte er am Montagabend.
Die besten Chancen, etwas zu gewinnen, sieht der YB-Coach nicht darin, den Bus im eigenen Sechzehner zu parkieren, sondern im mutigen Spiel nach vorne. «Früher oder später werden wir unfreiwillig tiefer verteidigen müssen, das wissen wir alle. Trotzdem will ich, dass meine Mannschaft in Phasen vorne draufgeht», so Wicky.
Es braucht eine perfekte Leistung
Nach dem lange umkämpften Hinspiel wird Manchester City die Berner kaum auf die leichte Schulter nehmen. Guardiola gab am Montag an der Medienkonferenz zu, dass sein Team nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von YB im Wankdorf vom Schweizer Meister vor grosse Probleme gestellt wurde. Entsprechend müsse er vor dem Rückspiel noch einige Feinjustierungen vornehmen, meinte der Katalane. Mit einem weiteren Sieg würde sich ManCity vorzeitig das Achtelfinal-Ticket sichern.
Davon ist YB, das aus den bisherigen 3 Partien 1 Punkt holen konnte, meilenweit entfernt. Dass es für die Berner in dieser Gruppe schwierig werden könnte, war aber von Beginn weg klar. Nur schon ein Punktgewinn gegen Manchester City, die aktuell wohl beste Mannschaft der Welt, wäre eine riesengrosse Überraschung.
Damit dies gelingt, braucht YB am Dienstag eine perfekte Leistung. Für Wicky heisst das: «Wir dürfen kein Standard-Tor kassieren, müssen vorne effizient sein, der Goalie muss gut und die Mannschaft brutal solidarisch sein.»
Niemand sagte, dass es einfach werden würde.