Der Mann an der Seitenlinie mag neu sein, ansonsten setzt man bei YB auf Bewährtes. So lautet die meistgesprochene Floskel im Hinblick auf die mit dem Ernstkampf in Bratislava startende Saison wenig überraschend: «Spiel für Spiel schauen.» Doch klar ist: Ein Out in der 2. Quali-Runde der Champions League wäre für den Serienmeister aus Bern ein enormer Dämpfer.
Lanciert wird die neue Spielzeit am Mittwoch in Bratislava, ehe am Samstag der Super-League-Start beim FC Luzern folgt. «Wir sind sehr gut unterwegs, die Mannschaft ist hungrig und willig», blickt Christian Fassnacht zuversichtlich auf das Hinspiel bei Slovan. Schiebt aber sofort hinterher: «Wir wissen, dass der nächste Gegner wohl Cluj wäre. Auch wenn es nach Klischee tönt: Nicht einmal so weit blicken wir voraus.»
Der 27-Jährige stiess erst vor einigen Tagen zum Team. «Es war eine einmalige Sache, unglaubliche Emotionen», beschreibt Fassnacht sein Nati-Abenteuer. «YB polarisiert in Bern, die Nati hingegen in der ganzen Schweiz. Das habe ich so noch nie erlebt.» Mit seinen starken Leistungen in der K.o.-Phase weckte der Mittelfeldspieler Begehrlichkeiten. Bundesligist Mainz soll interessiert sein.
Können die Young Boys schon bald nicht mehr auf die Dienste des Zürchers zählen? «Ich forciere nichts, nur um irgendwann sagen zu können, ich habe im Ausland gespielt. Hier bin ich so glücklich, dass bei einem allfälligen Angebot alles stimmen müsste», so Fassnacht. Bislang handle es sich nur um Gerüchte.
Wer der Gegner ist, kann uns ziemlich egal sein.
Nicht nur «von Spiel zu Spiel schauen», sondern sich auch «auf unser Spiel konzentrieren», pflichtet David Wagner Fassnacht bei: «Wer der Gegner ist, kann uns ziemlich egal sein.» Doch der Neo-Coach der Berner warnt: «Bratislava ist so ziemlich das schwerste Los, das wir erwischen konnten.»
Verlieren verboten, heisst es für YB also im ersten Ernstkampf des neuen Fussballjahres. Kein Problem, wie Goalie David von Ballmoos betont: «Ob Super League oder Champions League – am Ende muss man einfach liefern.»