Die emotionale YB-Meistersaison verbrachte David von Ballmoos in der entscheidenden Phase auf der Tribüne. Eine Schulterverletzung setzte den 23-Jährigen ausser Gefecht. Zum Meisterhelden wurde sein Backup Marco Wölfli .
Seit diesem Sommer ist Von Ballmoos wieder da und bei YB die Nummer 1. In den Playoffs gegen Dinamo Zagreb trug er mit starken Paraden zur Qualifikation für die Champions League bei.
Angefangen hat alles im Emmental. «Dävu» wuchs auf einem abgelegenen Hof auf der Lueg auf, ging kilometerweit zur Schule («immer zu Fuss bei Regen und Schnee») und schliesslich nach Koppigen zum Fussballspielen.
0:12 gegen YB
Eine Position als Feldspieler kam für den jungen David nur kurz in Frage: «Ich habe rasch gemerkt, dass ich für das Tor besser geeignet bin.» Neben der Technik habe er insbesondere Konzentration und mentale Stärke gelernt – Fähigkeiten, die ihm auch in anderen Bereichen zugute kamen.
Zwei Junioren-Spiele mit dem Koppiger SV gegen YB blieben Von Ballmoos in Erinnerung: «Wir haben mit 0:5 und 0:7 verloren. Aber offenbar habe ich doch einen guten Eindruck hinterlassen.»
Die Bürki-Connection
Von Ballmoos erhielt von Martin Bürki, dem Vater von Nati-Keeper Roman, eine Einladung ins YB-Probetraining. «Er war mein erster grosser Goalie-Trainer im Junioren-Spitzenfussball. Ich bin ihm dankbar, dass er etwas in mir gesehen hat, was andere nicht gesehen hätten.»
Bürki entschied, Von Ballmoos in die U14 von YB aufzunehmen. «Anfänglich wurde mein Weg belächelt», so der 1,92-Meter-Mann über die Reaktionen in seiner vom Hornussen geprägten Heimat. «Doch mit der Zeit haben meine Familie und Kollegen gemerkt, dass ich es ernst meine.»
Der Rest ist Geschichte: Junioren-Karriere bei YB, Ausleihe nach Winterthur, Rückkehr nach Bern, Super-League-Debüt im Juli 2017 und am Mittwoch, ein gutes Jahr später, der bevorstehende erste Auftritt in der Champions League.
Sendebezug: SRF zwei, «sportpanorama», 16.09.2018, 18:30 Uhr