Vier Tore in einem Spiel für die Nationalmannschaft waren dem spanischen Stürmer Fernando Torres noch nie gelungen. Gegen die Amateure aus Tahiti hätte er gar den Confed-Cup-Rekord von fünf Toren einstellen können, ja müssen. Doch der Chelsea-Söldner schoss seinen Penalty in der 78. Minute an die Latte.
Torfestival im Maracana
Damit steht er nicht alleine, sondern mit dem Mexikaner Cuauhtemoc Blanco sowie dem Saudi Marzouk A-Otaibi an der Spitze dieses Confed-Rankings. Insgesamt ist der 29-Jährige bei 35 Toren in 102 Länderspielen für die Iberer angelangt – sein wichtigster Treffer war das einzige Tor im EM-Final 2008 gegen Deutschland.
Neben Torres durfte bei den Spaniern auch David Villa regelmässig jubeln. Der Barcelona-Spieler steuerte drei Treffer zum 10:0-Sieg bei – dem höchsten Resultat in der Geschichte des Confed Cups. Trotz des Rekord-Sieges fanden die Spanier nur lobende Worte für die hilflos unterlegenen Kontrahenten aus der Südsee. Torres etwa erklärte: «Die Unterschiede sind massiv. Aber es hat Spass gemacht, weil sie mit der Freude spielen, die auch wir als Amateure hatten».
Geschenke schon vor dem Spiel
Fussballer haben wohl selten eine Kanterniederlage so genossen, wie die Tahitianer es taten. Vor dem Spiel wurden die Hände sämtlicher Ersatzspieler Spaniens geschüttelt und die «Fussball-Touristen» überreichten den Welt- und Europameistern Muschelketten.
Die 70‘000 Zuschauer bejubelten jeden der nicht allzu zahlreichen Vorstösse der Aussenseiter über die Mittellinie. Goalie Mikael Roche, der zehnmal hinter sich greifen musste, wurde mit dem Trikot von Pepe Reina und folgenden Worten entschädigt: «Was immer auch passiert, wir sollten nie vergessen, dass wir beide im Maracana gespielt haben.»
Brüder Tehau sorgen für Premiere
Und last but not least konnte auch Tahiti eine Premiere vermelden: Erstmals kamen bei einem FIFA-Turnier mit den Zwillingen Alvin und Lorenzo sowie deren älterem Bruder Jonathan Tehau drei Geschwister zum Einsatz – auch wenn sie nie gleichzeitig auf dem Platz standen.