Die 9. Austragung des Confederations Cup bot alles, was das Fussballer-Herz höher schlagen lässt. Spannende Partien, viele Tore, emotionale Momente und tolle Stimmung in den Stadien. Die Teams zeigten erfrischenden Angriffsfussball und gingen mit einer Intensität zur Sache, die beinahe vergessen liess, dass es sich eigentlich «nur» um ein Vorbereitungsturnier handelt. Die sportliche Bilanz fällt durchwegs positiv aus.
Der Sieger
Mit Brasilien fand das Turnier einen würdigen Sieger. Der Gastgeber gewann sämtliche fünf Partien und wusste sich im wichtigsten Moment nochmals zu steigern. Die «Seleçao» betrieb beste Werbung in eigener Sache. Das Feuer bei den Fans ist entfacht, die Vorfreude auf die Endrunde im kommenden Jahr riesig. Oder wie Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari meinte: «Wir dürfen weiter vom WM-Titel träumen».
Die Herausforderer
Der Sieg der Brasilianer war auch ein Warnsignal an die europäische Konkurrenz. Der Gastgeber ist bereit, auch wenn er im Vorfeld der WM keine Ernstkämpfe bestreiten kann. So musste sich Spanien im Endspiel erstmals seit 29 Pflichtspielen wieder geschlagen geben. «Im nächsten Jahr wollen wir mehr Widerstand leisten», versprach Spaniens Mittelfeld-Regisseur Xavi nach der 0:3-Klatsche.
Auch Italien fand bei der 2:4-Niederlage in der Gruppenphase in Brasilien seinen Meister. Uruguay deutete sein Potenzial an, muss jedoch in der Südamerika-Gruppe noch um die WM-Qualifikation zittern.
Die Aussenseiter
Japan, Nigeria und Mexiko wurden die Limiten am Confed Cup aufgezeigt. Auf diese Teams wartet noch viel Arbeit, sollten sie sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Japan hat sein WM-Ticket bereits auf sicher, Nigeria und Mexiko liegen in ihren Qualifikationsgruppen auf Kurs.
Die Exoten
Für einen Farbtupfer sorgten die Inselkicker aus Tahiti, deren Team zum grössten Teil aus Amateuren bestand. Jede gelungene Aktion der Aussenseiter wurde vom Publikum frenetisch bejubelt. Und dank des Treffers von Jonathan Tehau im Spiel gegen Nigeria mussten die aufopferungsvoll kämpfenden und hoffnungslos unterlegenen Tahitianer die Heimreise nicht gänzlich mit leeren Händen antreten.