Resultate
«Sie haben meinen Spielern in den schwierigen Phasen Stärke gegeben», hob «Selecao»-Trainer Luiz Felipe Scolari die Unterstützung der knapp 60'000 Fans in Belo Horizonte hervor. In der 86. Minute liess Paulinho mit seinem Siegtreffer das Estadio Mineirao in seinen Grundfesten erzittern und sicherte so Brasilien den Finaleinzug am Confed Cup.
Julio Cesar, der leidgeprüfte «Man of the Match»
Zum «Man of the Match» wurde aber nicht der zu Tottenham wechselnde Paulinho ausgezeichnet, sondern Torhüter Julio Cesar. Der 33-Jährige hatte in der 14. Minute einen Elfmeter von Diego Forlan mirakulös pariert. Durch seinen Patzer im WM-Viertelfinal 2010 gegen die Niederlande wurde er zu einem der Sündenböcke im Land des fünfmaligen Weltmeisters. «Er hat geweint, geweint und geweint. Die ganze Nacht», berichtete damals ein Sprecher der Nationalmannschaft.
«Ich widme diese Aktion meiner ganzen Familie», meinte Cesar, der nach dem Abstieg der Queens Park Rangers derzeit einen neuen Klub sucht. «Ich bin zufrieden, in einem wichtigen Moment des Spiels der Mannschaft geholfen zu haben. Dann haben alle im Stadion meinen Namen gerufen, das war wunderbar.»
Confed-Cup-Sieg als schlechtes Omen
«Es ist für alle Spieler wie ein Traum», schwärmte Aussenverteidiger Daniel Alves von FC Barcelona. Zieht man jedoch die Statistik herbei, wäre ein Triumph bei der WM-Generalprobe ein schlechtes Omen: Noch nie hat ein Turniersieger ein Jahr später den WM-Pokal hochgehalten. Brasilien hat das am eigenen Leib erfahren müssen. 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika war die «Selecao» als Confed-Cup-Gewinner jeweils im WM-Viertelfinal gescheitert.
Der letzte Weltmeistertitel holten die Kicker vom Zuckerhut 2002 in Japan und Südkorea. Trainer war damals wie heute der mittlerweile 64-jährige Scolari, der nach dem Schlusspfiff betonte: «Das Spiel gegen Uruguay war seit der WM 2002 das aufregendste Spiel, bei dem ich auf der Trainerbank gesessen habe.»
Scolari: «Die Mannschaft 2002 war viel weiter»
Scolari freute sich über den Lerneffekts für sein junges Team: «Uns fehlt noch etwas die Reife. Aber es gibt nichts besseres, als einen Sieg wie diesen, um sie zu bekommen.» Die Frage, ob man die jetzige Auswahl mit der von 2002 vergleichen könne, verneinte der Trainer vehement: «Die Mannschaft damals war viel weiter.»
Im neu renovierten Maracana-Stadion von Rio steht für den Gastgeber nun eine echte WM-Generalprobe an, in welcher man auf Spanien oder Italien treffen wird. Scolari: «Ich wollte es bis ins Endspiel schaffen. Jetzt kann kommen, wer will.»