Resultate
Vor allem in Halbzeit 1 trabten Spaniens Ballvirtuosen Xavi, Andres Iniesta, David Silva und Co. lustlos über den Rasen. Das vielgelobte «Tika-Taka» wurde höchstens in Zeitlupe praktiziert.
Extreme Bedingungen in Fortaleza
Das Team von Trainer Vicente del Bosque hatte bereits sein letztes Vorrundenspiel gegen Nigeria in Fortaleza bei mehr als 30 Grad im Schatten um 16:00 Uhr Ortszeit bestritten. Für Italien war es der erste Turnierauftritt unter solchen Extrembedingungen. Und trotzdem hätte die «Squadra Azzura» zur Pause führen müssen, ohne den verletzt abgereisten Stürmerstar Mario Balotelli fehlte aber ein abgebrühter Vollstrecker.
«Jetzt lasst mich doch erst mal durchschnaufen», stöhnte ein sichtlich gezeichneter Del Bosque nach dem Elfmeter-Krimi vor versammelter Journalistenschar. Seine Mannschaft, die mit 6 Barcelona- und 3 Real-Madrid-Akteuren angetreten war, hatte fast nur Spieler in den Reihen, die in der abgelaufenen Saison 50 Pflichtspiele und mehr bestritten haben. «Meine Spieler haben bereits mehr getan, als sie mussten. Sie spielten praktisch das ganze Jahr zweimal pro Woche», betonte der 62-Jährige.
Del Bosque: «Müssen uns schnell erholen»
Auch wenn die seit 29 Pflichtspielen ungeschlagenen Spanier vor allem in der Verlängerung näher am Sieg gestanden hatten, überwog am Ende ein zwiespältiger Eindruck. «Wir hatten das Glück im Elfmeterschiessen», gestand Del Bosque. «Jetzt müssen wir sehen, dass wir uns schnell erholen.»
Am Sonntag folgt im Maracana-Stadion nun für viele der «Traum-Final» zwischen Gastgeber und Rekordweltmeister Brasilien und dem aktuellen Weltmeister Spanien. Der in den vergangenen 5 Jahren immens angewachsenen Titelsammlung der Iberer fehlt nur noch der erstmalige Triumph am Confed Cup. 2010 in Südafrika waren die Spanier im Halbfinal sensationell an den USA gescheitert. Gegen Italien blieb ihnen das Aus erspart - trotz teilweisem «Tiki-Taka» in Zeitlupe.