Das Kader des FC Basel ist darauf ausgerichtet, einer Dreifachbelastung durch Meisterschaft, Cup und Europacup standzuhalten. Fällt von diesen drei erwarteten Aufgaben bereits die erste weg, liesse sich bei mindestens sechs Partien weniger die Belastung kaum noch so auf die Schultern der Spieler verteilen, dass alle im Team zufrieden sind.
Und auch wirtschaftlich ist das Playoff-Rückspiel gegen ZSKA Sofia für den FCB von grosser Bedeutung, wären doch durch die Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League mehrere Millionen Franken an Einnahmen garantiert. Geld, das man am Rheinknie gut gebrauchen kann, um das jährlich anfallende strukturelle Defizit auszugleichen.
Druck ist da, soll aber nicht hemmen
Trainer Alex Frei betont indes, die nötige Rückendeckung von der Klubführung vor dem kapitalen Spiel sei gegeben. «Ich bin im regelmässigen Austausch mit dem Verwaltungsrat. Selbstverständlich wird dort gesagt, dass das Weiterkommen wichtig wäre. Aber es ist nicht so, dass ich unter Druck gesetzt werde», sagt er.
Ich weiss natürlich sehr genau, was auf dem Spiel steht.
Auch Captain und Namensvetter Fabian Frei ist nach insgesamt über 10 Jahren beim FCB nur allzu gut bewusst, dass die Teilnahme am europäischen Geschäft nicht nur für die Spieler und deren Entwicklung sowie die Fans ein Gewinn wäre. Es gelte aber, das grosse Ganze auszublenden. «Ich versuche, mich bewusst abzuschotten und nicht zu viel Kontakt zur Geschäftsstelle zu haben. Ich weiss natürlich sehr genau, was auf dem Spiel steht. Aber das hilft nicht in der Vorbereitung.»
Positive statt negative Emotionen
Wie bereits in der 3. Qualifikationsrunde gegen Bröndby Kopenhagen gilt es, einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Dass diese Aufgabe mithilfe der stimmgewaltigen Fans im St. Jakob-Park schon einmal bewältigt wurde, erachtet Captain Frei als gutes Omen. «Wenn diese Mannschaft das Messer am Hals hat, kann sie noch eine Schippe zulegen. Ich bin sicher, dass wir in die Gruppenphase einziehen, wenn wir unsere Leistung zu 100 Prozent abrufen.»
Nimmt man die Leistung im Hinspiel als Gradmesser, dürfte es dagegen trotz aller Zuversicht schwierig werden. Coach Frei sah in Bulgarien wenig Erbauliches, sprach sogar vom schlechtesten Spiel in seiner noch kurzen Amtszeit. Gleichzeitig sagt er aber auch: «Ich hatte nicht das Gefühl, dass uns Sofia an die Wand gespielt hat.»
Die Mannschaft soll die Auswirkungen eines möglichen Scheiterns ausblenden. Vielmehr baut Frei auf die sportlichen Anreize und den Schaufenster-Effekt. «Die Spieler können sich in der Conference League auch präsentieren.»