Das letzte K.o.-Spiel von Servette auf europäischem Parkett datiert vom 3. Oktober 2002 und fiel unrühmlich aus. Im damals noch im reinen K.o.-System ausgetragenen Uefa-Cup war schon in der 1. Runde Schluss: Gegen Amica Wronki – notabene ein Klub, den es heute nicht mehr gibt – zogen die Genfer den Kürzeren.
Ganz anders hatte es in der Saison zuvor ausgesehen. Damals trat Servette im gleichen Wettbewerb unter Lucien Favre als amtierender Schweizer Cupsieger an.
Nacheinander eliminierten die «Grenats» Slavia Prag, Real Saragossa und Hertha Berlin. Die Hertha düpierte Servette im Rückspiel auswärts mit 3:0. Im Achtelfinal erwies sich der FC Valencia als eine Nummer zu gross. Nach einem 0:3 in Spanien kam Servette zu Hause nicht über ein 2:2 hinaus.
Rasgrad vor der Brust
Zurück in die Gegenwart: Über 20 Jahre später sind die Genfer wieder einmal in einer europäischen K.o.-Phase dabei. In einer Europa-League-Gruppe mit Slavia Prag, der AS Roma und Sheriff Tiraspol erreichte René Weilers Team den 3. Platz und qualifizierte sich damit für die Zwischenrunde der Conference League. Dort wurde Servette der bulgarische Serienmeister Rasgrad Ludogorets zugelost.
Es wird das – wenig überraschend – erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs, Rasgrad wurde erst 2001 gegründet und stieg 2011 erstmals in die höchste Spielklasse auf. Seit dem Aufstieg gewann Rasgrad in jedem Jahr die bulgarische Meisterschaft und erreichte 10 Mal eine europäische Gruppenphase. Bereits 4 Mal duellierten sich die Bulgaren mit Schweizer Mannschaften, 3 Mal mit dem FC Basel und einmal mit dem FC Zürich.
Dämpfer am Wochenende
Ausgerechnet vor diesem wichtigen Spiel auf europäischer Bühne riss Servettes Serie von zuvor 15 ungeschlagenen Ligaspielen in Folge. Die Generalprobe am Sonntag in Yverdon ging mit 1:2 verloren , zu allem Genfer Übel flogen mit Enzo Crivelli und Yoan Severin gleich zwei Servettiens vom Platz. Angestachelt von diesem Dämpfer bereitet sich Weilers Mannschaft auf das Hinspiel am Donnerstag im Stade de Genève vor.
Das Rückspiel steigt eine Woche darauf in der Heimat des aktuellen Zweiten der bulgarischen Liga. Spielstätte wird die 2011 eröffnete Arena Ludogorets im nordbulgarischen Städtchen Rasgrad sein.