Es waren orkanartige Zustände nahe der Lugano-Spielerbank, als Trainer Mattia Croci-Torti seinem Ärger Luft machte (siehe Video unten). Gerade hatten die so überlegenen, dominanten und besseren Tessiner gegen GC eine fast unerklärbare 1:2-Niederlage kassiert, der entscheidende Zürcher Treffer fiel dabei in der Nachspielzeit.
Und wie bereits beim 0:1 gegen Servette im letzten Liga-Spiel vor der Nati-Pause vergab Lugano eine absolute Grosschance in den letzten Spielsekunden – sehr zum (sichtbaren) Ärger von Croci-Torti.
Spitzenspiel im Letzigrund
Last-Minute-Gegentreffer und späte Chancensünder? Das kennt auch Luganos nächster Gegner Brügge. Die Belgier haben wie Lugano die letzten beiden Meisterschaftsspiele verloren , dabei gegen Standard Lüttich erst in der Nachspielzeit das 1:2 kassiert und bei Kortrijk in der Schlussphase einen Penalty verschossen und dadurch 0:1 verloren.
So kommt für beide Klubs die europäische Abwechslung gerade recht, zumal auch hier beide gut und im Gleichschritt unterwegs sind: Lugano und Brügge sind in der Gruppe D der Conference League die punktgleichen Leader. Am Donnerstag steht somit im Zürcher Letzigrund, der europäischen Exil-Stätte der Luganesi, das «Spitzenspiel» an.
Zuletzt im CL-Achtelfinal gestanden
Auf dem Papier ist Brügge klarer Favorit. Im Uefa-Ranking liegen die Blau-Schwarzen als bestklassierter Klub der Gruppe auf Platz 35 und damit 164 Ränge vor dem «Gruppenschlechtesten», Lugano.
Die Conference League ist für die Belgier zudem nur Trostpflaster: Noch in der letzten Saison mischten die «Bauern» – die Vereinsgründer stammten aus den Randbereichen der Stadt Brügge – die Champions League auf. Nach einer souveränen Gruppenphase war erst im Achtelfinal gegen Benfica Endstation.