Als erster Klub aus San Marino ist die AC Virtus in die Playoffs eines europäischen Wettbewerbs eingezogen. Dort geht es am Donnerstag zunächst auswärts gegen den isländischen Meister UMF Breidablik. Eine schwere, aber nicht unmögliche Aufgabe für das Team aus dem 2000-Einwohner-Örtchen Acquaviva.
Hinter Virtus liegt eine verrückte Reise. In der CL-Qualifikation scheiterte das Team an Zrinjski Mostar, stieg in die Conference League ab und erhielt eines von zwei Freilosen. Weiter ging es gegen Moldawiens Meister FC Milsami, nach einem 2:3 im Hinspiel setzte sich Virtus zuhause mit 3:0 durch.
Der Erfolg ist auch eine späte Genugtuung. Vor zwei Jahren war dem Klub wegen eines Wettskandals die Europacup-Premiere verweigert worden. 2017 waren vor einem Pokalspiel ungewöhnlich viele Einsätze auf den Aussenseiter San Giovanni registriert worden, Virtus verlor durch ein Eigentor 0:1. Torhüter Massimiliano La Monaca musste für sechs Wochen ins Gefängnis – allerdings wegen der 150 Gramm Cannabis, die vor dem Verhör bei ihm gefunden wurden.