Die Tabellensituation täuscht: Leader Brasilien ist in der Gruppe E auf keinen Fall bereits durch. Eine Niederlage gegen Serbien würde für die Südamerikaner wohl das Out bedeuten. Doch Brasilien hat Neymar. Und Brasilien hat vor allem auch: Philippe Coutinho.
2 der 3 Tore Brasiliens hat Coutinho an der WM in Russland erzielt. Das 1:1 gegen die Schweiz mit einem herrlichen Weitschuss. Und das wichtige 1:0 gegen Costa Rica in der Nachspielzeit in einem Moment, in dem Brasilien schon verzweifelt war und kaum noch an den Sieg glaubte.
Coutinho ist anders als Neymar. Ruhiger, pflegeleichter. Bei seinem Stammklub Vasco da Gama in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro galt er als Musterschüler, schrieb ausschliesslich gute Noten. Privat ist er immer noch mit jener Frau zusammen, die der 26-Jährige bereits als Teenager geliebt hat.
Durchbruch in Liverpool
Beruflich ist Coutinho längst durchgestartet. Bereits im Alter von 18 wechselte er zu Inter Mailand. Den Durchbruch schaffte er bei Liverpool, wechselte zum Jahresbeginn für 160 Millionen Euro zu Barcelona. Dort ersetzt er den zu Paris Saint-Germain abgewanderten... Neymar.
Bestnoten erhält Coutinho auch von Nationaltrainer Tite: «Er kann den Pass spielen, ist zweikampfstark, schiesst aus der zweiten Reihe, ist schnell. Und zu all dem gesellt sich noch eine gewachsene Reife.» In Russland jedenfalls ist Coutinho für sein Team Gold wert.
Brasilien braucht Neymar und Coutinho
Will die «Seleçao» in Russland ihre hochgesteckten Ziele erreichen, braucht sie einen Neymar, der dem Druck aus der Heimat und der gesamten Öffentlichkeit standhalten kann. Sie braucht aber auch einen Coutinho, der dem grossen Star hilft, diese Last zu tragen.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung