EM-Qualifikation - Von Blamagen, Bierduschen und Bescheidenheit
Nach 268 Spielen ist die Qualifikationsphase für die EURO 2016 in Frankreich zu Ende. Welche Teams haben zwischen September 2014 und heute für die grossen Schlagzeilen gesorgt? Ein Blick zurück.
Niederländischer Albtraum:
Mit einer
2:3-Heimniederlage
gegen Tschechien hat «Oranje» eine schwache Kampagne als Gruppenvierter abgeschlossen. Damit verpasst man zum ersten Mal seit 1984 eine EM-Endrunde. Trotz der Blamage will «Bondscoach»
Danny Blind
nicht zurücktreten, denn er sagt: «Ich habe mir nichts vorzuwerfen.» Doch die «Elftal» ist im Tal der Tränen.
Österreichische Festivitäten:
Ganz anders die Gefühlslage in Österreich, wo der Schweizer Marcel Koller Historisches schaffte. Erstmals qualifizierte sich die Alpenrepublik auf sportlichem Weg für eine EM – und das mit 28 Punkten aus 10 Spielen erst noch ungeschlagen. Unsere Nachbarn kamen denn auch aus dem Feiern nicht mehr heraus. An einer Medienkonferenz trat Koller mit
Beret und Baguette
auf, zum Abschluss warteten
tosender Applaus
und unzählige Bierduschen auf ihn.
Isländische Bescheidenheit:
Nicht ungeschlagen, aber ebenfalls überraschend souverän lösten die Isländer das Ticket für die EURO 2016. Bereits 3 Runden vor Schluss stand die Qualifikation fest – und das in der vermeintlich schwierigen Gruppe mit den Niederlanden, Tschechien und der Türkei. Für Trainer Lars Lagerbäck aber kein Grund, in Euphorie auszubrechen: «Leute wie Mandela und Martin Luther King sind Helden, ich bin nur ein Fussballtrainer», sagte er in aller
Bescheidenheit
.
Albanisch-schweizerischer Jubel:
Auch in Albanien durfte die
erstmalige EM-Teilnahme
bejubelt werden. Der «Schweizer» Anteil daran ist gross: Im entscheidenden Spiel gegen Armenien trafen mit Shkelzen Gashi (FCB) sowie Berat Djimsiti und Armando Sadiku (beide FCZ) drei Spieler, die hierzulande bestens bekannt sind. Für die Skipetaren laufen nicht weniger als 10 Akteure auf, die in der Super League spielen oder dies bis vor kurzem taten.
Kroatischer Aufreger:
Für Schlagzeilen der negativen Art sorgte im Juni das Quali-Spiel in Split zwischen Kroatien und Italien, während dem ein
Hakenkreuzsymbol
auf dem Rasen des Stadions sichtbar geworden war. Die UEFA belegte den Gastgeber mit einem Punktabzug.
Gibraltarische Schiessbude:
Aus sportlicher Sicht musste das Nationalteam Gibraltars am meisten über sich ergehen lassen. Bei ihrer ersten Teilnahme an einer EM-Qualifikation avancierte die Mannschaft zur Schiessbude Europas: 0 Punkte und ein Torverhältnis von 2:56 standen am Ende zu Buche.
Englische Perfektion:
Auf der anderen Seite der Skala präsentierten sich die «Three Lions». In der «Schweizer Gruppe E» holte das Team von Roy Hodgson als einzige Mannschaft in dieser EM-Kampagne lauter Siege. Das hatten vor den Engländern erst Frankreich (Quali 1992 und 2004), Tschechien (2000), Deutschland und Spanien (beide 2012) geschafft.
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