Seit der Rückkehr von Gerardo Seoane an die Seitenlinie der Young Boys ist bei den Bernern wieder etwas Ruhe eingekehrt. Freilich sind aber auch in der Bundesstadt noch nicht alle Probleme ausgemerzt. In der Europa League verlor YB unter seinem Innerschweizer Coach zwei Mal in zwei Spielen und zuletzt setzte es auch in der Meisterschaft bei Sion (0:2) einen Rückschlag ab.
Nichtsdestotrotz ist in Bern eine andere Mannschaft am Werk als noch noch vor zwei Monaten. Insbesondere Jaouen Hadjam hat unter Seoane nochmals einen Schritt nach vorne gemacht. Der Franko-Algerier – hinter Alvyn Sanches der wertvollste Spieler des Teams – wandelte stets zwischen Genie und Wahnsinn. Mittlerweile raubt der 22-Jährige den Fans häufiger aufgrund technischer Kabinettstückchen den Atem als mit waghalsigen Dribblings im eigenen Strafraum.
Seoanes Plan befolgen
Auf den «neuen» Hadjam ist YB auch am Donnerstag gegen Lille angewiesen. Wollen die Berner die Liga-Phase der Europa League überstehen, müssen gegen den Vertreter der Ligue 1 Punkte her. Trotz seiner Vergangenheit in Frankreich hat Hadjam noch nie gegen den Klub aus dem Norden Frankreichs gespielt. Die französische Meisterschaft verfolgt der Aussenverteidiger jedoch an jedem Wochenende mit viel Interesse. «Sie haben soeben Marseille geschlagen. Es ist eine starke Equipe», so Hadjam.
Es sei keine leichte Aufgabe, die ihn und seine Berner Teamkollegen im Wankdorf erwartet. Das Erfolgsrezept ist gemäss Hadjam aber relativ simpel. «Wir müssen den Plan des Coach befolgen. Er weiss, wo wir ihnen wehtun können und wo wir aufpassen müssen.»
Schlag auf Schlag
Trainer Seoane bleibt derweil kaum Zeit, mit der Mannschaft an Details zu arbeiten. Englische Woche folgt derzeit auf englische Woche. Hinzu kommt, dass auch während der Nationalmannschaftspausen diverse YB-Spieler nicht in Bern weilen. Vollends zufrieden sei er nicht mit den Leistungen seiner Mannschaft. Im Wallis habe seine Mannschaft keine gute Leistung abgerufen.
Für das Spiel gegen Lille erwartet der 47-Jährige die «richtige Einstellung zur Defensivarbeit, damit die hohe Qualität auf der anderen Seite so gut wie möglich eingeschränkt werden kann». Aber auch der eigene Drang nach vorne soll nicht vergessen gehen. Insbesondere Hadjam dürfte mit diesem Auftrag kein Problem haben.