Thomas Christiansen ist der Lou Bega der Bundesliga – ein «One Hit Wonder», wie es im Buche steht.
In seinen 17 Karrierejahren benötigte der dänisch-spanische Doppelbürger genau eine Saison, um sich einen Platz in den Annalen des deutschen Oberhauses zu sichern; 2002/03 nämlich, als er sich mit 21 Treffern für Aufsteiger Bochum zum Torschützenkönig schoss.
Wie der Trainer, so das Team
Seinen Torriecher vermittelt der 43-Jährige derzeit den Spielern von APOEL Nikosia, und dies ziemlich erfolgreich: In den letzten 9 Pflichtspielen erzielte der zypriotische Rekordmeister 21 Treffer. Mit bislang 2 Siegen führt Nikosia derzeit auch YB's EL-Gruppe B an.
Vor seiner kurzen, aber glorreichen Bundesliga-Zeit durfte Christiansen gar noch edlere Luft schnuppern: Als 18-Jähriger wurde er nämlich vom grossen Barcelona unter die Fitiche genommen. Auch wenn es nur für einen Einsatz in der A-Elf reichte, die Zeit in Katalonien hat Christiansen geprägt.
Unter der holländischen Legende Johann Cruyff habe er «jeden Tag etwas Neues gelernt» und den Sport neu entdeckt: «Mit ihm war Fussball einfach anders.»
So zeigt Christiansen heute seinen Schützlingen nicht nur, wo das Tor steht, wie er selber sagt: «Ich wollte die Ideen von Cruyff bei APOEL einführen. Aufgrund des Spielermaterials musste ich zwar auf ein anderes System ausweichen, wir spielen aber mit derselben Mentalität.»
Schweizer Intermezzo
Auch gegen die Young Boys will der 2-fache spanische Internationale den Fussball aus der Heimat seiner Mutter zelebrieren. Es wird das erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs sein.
Übrigens: Christiansen hatte 2011 als Co-Trainer bei Neuchâtel Xamax einen kurzen Abstecher in die Super League unternommen. Leider suchte er sich mit der Ära Tschagajew den falschen Zeitpunkt aus: Nach dem Lizenzentzug und der Konkursanmeldung im Januar 2012 musste Christiansen nach nur 7 Monaten seine Koffer wieder packen.
Die möglichen Aufstellungen:
Young Boys: Mvogo, Sutter, Nuhu, Rochat, Lecjaks; Ravet, Bertone, Zakaria, Sulejmani; Hoarau, Kubo.
APOEL Nikosia: Waterman; Lago, Carlaõ, Milanov, Astiz; Vander, Bertoglio, Morais, Vinicius, Gianniotas; Sotiriou.
Bemerkungen: YB ohne Gerndt, Seferi, Benito und Wüthrich (alle verletzt).
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgennachrichten, 08:30 Uhr, 20.10.2016