Resultate
Der FC Basel reist als krasser Aussenseiter an die Stamford Bridge - als Mannschaft, die nach der 1:2-Heim-Niederlage im Hinspiel nichts mehr zu verlieren hat. Einen Sieg und mindestens 2 Tore braucht der Schweizer Meister in London, um den Final zu erreichen. Als Vorbereitung machten die Basler am Mittwoch eine Velotour durch die britische Hauptstadt - um den Kopf zu lüften, so die Begründung von Murat Yakin.
Alles spricht für Chelsea
Der Basler Trainer gibt sich vor der Herkulesaufgabe kämpferisch: «Es gibt immer wieder Wunder im Fussball.» Doch er weiss natürlich, dass alles für den FC Chelsea spricht: Die Qualität des Kaders, die finanziellen Möglichkeiten, die Heimstärke, die internationale Erfahrung, die aktuelle Formkurve. Während die «Blues» seit 4 Spielen nicht mehr verloren haben, durchlebt der FCB nach 3 sieglosen Partien in Folge eine Mini-Krise.
Selbst der Blick in die Vergangenheit macht den Baslern wenig Mut: Seit Einführung der Europa League vor 4 Jahren ist es noch keinem Team gelungen, nach einem 1:2 zuhause noch die nächste Runde zu erreichen. Zudem schaffte es Besiktas Istanbul im Oktober 2003 letztmals, an der Stamford Bridge als nicht-englische Mannschaft 2 Tore zu erzielen und zu gewinnen.
Sauro ersetzt wohl Dragovic
Nichtsdestotrotz erwartet Yakin viel von seinen Spielern: «Wir reisen nach London, um hier ein gutes Resultat zu machen.» Die Mannschaft soll mutig auftreten, so der 38-Jährige: «Wir haben sicher die Qualität, hier 2 Tore zu erzielen.» Wie er den gesperrten Verteidiger Aleksandar Dragovic zu ersetzen gedenkt, verriet Yakin indes nicht. An der Seite von Fabian Schär dürfte wohl Gaston Sauro auflaufen.
Streller: «Müdigkeit darf kein Thema sein»
«Wir brauchen Glück, effiziente Stürmer und einen überragenden Yann Sommer», nennt Marco Streller die Schlüssel zum Exploit. «Aber auch einen Gegner, der mitspielt.» Der Captain betont damit die Tatsache, dass Chelsea im Hinspiel in Basel sehr defensiv aufgetreten war. Müdigkeit lässt Streller, der selbst an muskulären Problemen leidet, allerdings nicht als Ausrede gelten: «Das ist eine mentale Frage. Wenn wir erfolgreich sind, gibt es auch keine Müdigkeit».
Schont Chelsea einige Stars?
Streller hofft zudem darauf, dass «sie uns nicht mehr 100 Prozent ernst nehmen». Tatsächlich könnte Chelsea-Coach Rafael Benitez im Hinblick auf die Meisterschaft einige Stars wie Juan Mata oder Eden Hazard schonen: Die nächsten Gegner heissen immerhin Manchester United (Sonntag) sowie Tottenham (Mittwoch) - und es geht um die direkte Qualifikation für die Champions League. Jene Liga, für die sich die Londoner eigentlich berufen fühlen.
Mögliche Aufstellungen:
Chelsea: Cech; Azpilicueta, Ivanovic, Terry, Bertrand; Lampard, Mikel; Moses, Hazard, Mata; Torres.
FC Basel: Sommer; Philippe Degen, Schär, Sauro, Voser; Elneny, Frei; Salah, Serey Die, Stocker; Streller.
Bemerkungen: Chelsea ohne Cole (gesperrt), Demba Ba (nicht spielberechtigt); Basel ohne Dragovic (gesperrt) und Bobadilla (nicht spielberechtigt).