Letzte Saison die Qualifikation für die Champions League verpasst, in dieser Spielzeit nach 9 Runden nur gerade auf Platz 8 klassiert: Der FC Valencia hinkt derzeit den eigenen Ansprüchen hinterher. Die Spanier gehörten in den vergangenen Jahren zu den Dauergästen in der «Königsklasse», müssen heuer aber erstmals seit der Saison 2009/10 wieder mit der Europa League vorliebnehmen.
Finanzielle Schieflagen
In der Primera Division ist Valencia nominell die dritte Kraft hinter Real Madrid und Barcelona. Doch der ehemals hoch verschuldete Klub - die Rede ist von über 600 Millionen Franken - kämpft noch immer mit den Folgen der finanziellen Altlasten und ist gezwungen, seine besten Spieler gewinnbringend zu verkaufen. So mussten die Spanier beispielsweise zu Beginn dieser Saison ihren Topstürmer Roberto Soldado für knapp 40 Millionen Franken Richtung Tottenham ziehen lassen.
Mit finanziellen Schieflagen kennt sich auch der FC St. Gallen aus. Die Ostschweizer konnten sich nach einem Beinahe-Konkurs 2010 unter der neuen Vereinsführung um Verwaltungsrats-Präsident Dölf Früh konsolidieren und feierten zuletzt sowohl in der Super League als auch international beachtliche Erfolge.
Valencia ist verwundbar
Gegen Valencia geht das Team von Jeff Saibene dennoch als krasser Aussenseiter in die Partie. Hoffnung dürfte den St. Gallern, die um den Einsatz von Matias Vitkieviez (Wadenprobleme) bangen, das erste EL-Spiel der Spanier machen. Im heimischen Mestalla-Stadion bezog der Champions-League-Finalist von 2000 und 2001 gegen Swansea gleich eine 0:3-Klatsche.
«Valencia ist der nominell stärkste Gegner der Gruppe. Da heisst es stets konzentriert zu sein, kompakt zu stehen und die wenigen eigenen Chancen zu nutzen», kennt FCSG-Torhüter Daniel Lopar das Erfolgsrezept. Denn obwohl auf dem Papier vieles gegen St. Gallen spricht: Valencia ist in der aktuellen Verfassung verwundbar.