Den FC Basel vor dem Achtelfinal-Duell der Europa League gegen Frankfurt als Aussenseiter zu bezeichnen, wäre vermessen. In den letzten Jahren haben die Basler im Europacup für so manche magische Nacht gesorgt.
3 Mal erreichte man in den letzten 10 Jahren die K.o.-Phase der Champions League. Auf zweithöchster Stufe stiess man 2013 in den Halbfinal vor, im Jahr danach immerhin noch bis in die Viertelfinals. Und doch akzentuierte sich in den letzten Tagen das Bild vom FCB als Aussenseiter.
Ungewissheit über Rückspiel
Geschuldet ist dies nicht in erster Linie der sportlichen Ausgangslage, sondern vielmehr dem Coronavirus. Während der letztjährige Europa-League-Halbfinalist Eintracht Frankfurt das Hinspiel zwar ohne Zuschauer, aber immerhin im eigenen Stadion bestreitet, weiss der FCB bezüglich seines «Heimspiels» in einer Woche nur etwas mit Sicherheit: Es wird nicht in Basel stattfinden.
Eine Option, die derzeit geprüft wird, ist offenbar ein zweites Spiel in Frankfurt, was den Basler Chancen auf einen Viertelfinal-Einzug kaum zuträglich sein dürfte. Denn während das Team des ehemaligen YB-Meistertrainers Adi Hütter in der Ferne zuletzt nicht stilsicher wirkte, ist die Bilanz im eigenen Stadion stark.
Doch auch die Eintracht ist es sich nicht gewohnt, vor leeren Rängen zu spielen. Bis am Mittwochnachmittag hatte sich der Bundesligist noch auf die Anwesenheit von 50'000 Zuschauern eingestellt, ehe das Gesundheitsamt Frankfurt doch ein Geisterspiel verhängte.
Beständige Unbeständigkeit
Erschwerend, aber ebenfalls der Coronakrise geschuldet, kommt für Basel der aktuelle Stillstand in der Schweizer Meisterschaft hinzu. Das letzte Pflichtspiel des Teams von Trainer Marcel Koller – der EL-Sechzehntelfinal gegen APOEL Nikosia – liegt zwei Wochen zurück.
Valentin Stocker ist sich deshalb sicher, dass das Mentale am Donnerstag eine entscheidende Rolle spielen wird. «Der Kopf ist im Fussball oft das Entscheidende. Aber gegen Frankfurt wird das aufgrund der Bedingungen umso mehr der Fall sein», so der 30-Jährige.
Auch Koller sprach hinsichtlich der Zwangspause in der Super League von einer «Kopfsache». Die Mannschaft habe im Vorfeld ein Vorbereitungsspiel ohne Zuschauer absolviert. «Man hat gemerkt, dass man etwas Zeit braucht, bis man wieder drin ist. Für die Spieler war das eine gute Erfahrung. Wir müssen von Anfang an da sein und uns reinbeissen», sagte der FCB-Trainer.
Die möglichen Aufstellungen:
Frankfurt: Trap; Touré, Abraham, Hinteregger, Durm; Rode, Sow; Chandler, Kamada, Kostic; Silva.
Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Alderete, Riveros; Xhaka, Frei; Stocker, Campo, Zhegrova; Cabral.