Djibril Sow stand mittendrin, als die euphorisierten Frankfurt-Fans nach dem Schlusspfiff das Feld stürmten. «Nach dem Spiel wurde es schnell wild. Ich sah nur noch überall Fans, jeder wollte mein Trikot», blickt der Schweizer Nationalspieler zurück.
Ich hatte so viel Adrenalin, da habe ich das gar nicht so stark gespürt.
Die Eintracht hatte soeben den erstmaligen Einzug in den Final der Europa League bewerkstelligt . Nach einem 2:1 in London gewannen die Hessen auch das Rückspiel im Halbfinal gegen West Ham (mit 1:0). Einmal mehr hatten die Anhänger von Frankfurt für eine elektrisierende Stimmung gesorgt.
Die besondere Atmosphäre habe man schon vor dem Spiel gespürt: «Schon beim Aufwärmen war das Stadion voll. Die Fans haben uns vor dem Spiel heiss gemacht. Man merkte, dass es ein besonderes Highlight für alle war», sagt Sow. «Wir fühlten uns, als könnten wir gar nicht verlieren. Das hat uns unglaublich gepusht.»
Spiel in Sevilla nicht in Gefahr für Sow
Im Spiel selber hatte Sow einen schmerzhaften Moment zu überstehen. Er brach sich bei einem Zweikampf die Nase. «Ich hatte so viel Adrenalin, da habe ich das gar nicht so stark gespürt. Darum hat es mich im Spiel auch nicht gestört.»
Noch ist fraglich, ob Sow am Sonntag in Frankfurts Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach eingesetzt werden kann. Er habe bereits eine Schiene erhalten, meinte Sow. Sicher ist: Der Europa-League-Final gegen die Glasgow Rangers am 18. Mai in Sevilla ist nicht gefährdet. «Mir wurde schon versichert, dass ich die Schiene dann nicht mehr brauche», so Sow.
Wir haben eine kleine Geschichte geschrieben, jetzt wollen wir aber das grosse Ziel erreichen.
Er wird also an der grossen Fussball-Party teilnehmen können. Im Hinblick auf dieses Highlight drückt Sow aber auch ein wenig auf die Euphorie-Bremse: «Wir haben uns am Tag nach dem Spiel klarmachen müssen, dass wir noch nichts erreicht haben. Wir haben eine kleine Geschichte geschrieben, jetzt wollen wir aber das grosse Ziel erreichen. Wir wollen den Titel nach Frankfurt holen.»