- Lugano verliert das Playoff-Hinspiel der Europa League bei Union Saint-Gilloise verdient mit 0:2.
- Der Tessiner Schlussmann Amir Saipi und die mangelnde Chancenauswertung der Gastgeber verhindern ein noch deutlicheres Verdikt zugunsten des belgischen Vertreters.
- Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag im Stade de Genève statt.
Will sich Lugano nach 2017 und 2019 zum 3. Mal für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren, brauchen die Tessiner in einer Woche im Genfer Exil eine Parforceleistung. Auch Trainer Mattia Croci-Torti wird sich eingestehen müssen, dass seine Mannschaft im Playoff-Hinspiel bei Royale Union Saint-Gilloise klar unterlegen war.
Lugano-Viererkette überfordert
Das Positive für den Super-League-Dritten der letzten Saison: Das Resultat hätte auch deutlicher zugunsten der Belgier ausgehen können. Saint-Gilloise erspielte sich sowohl in der 1. als auch in der 2. Halbzeit mehrere gute bis sehr gute Chancen, um den Kampf um das Europa-League-Ticket bereits im Hinspiel vorzuentscheiden. Lugano-Schlussmann Amir Saipi zeigte sich in Brüssel aber in ausgezeichneter Verfassung und sorgte mit seinen Paraden dafür, dass die Tessiner vor dem Rückspiel immerhin noch ein bisschen Hoffnung haben.
Mit Ausnahme von Saipi war die Abwehr von Lugano jedoch nicht auf der Höhe. Die Viererkette mit Milton Valenzuela, Albian Hajdari, Kreshnik Hajrizi und Allan Arigoni bekam die gegnerischen Angreifer zu keinem Zeitpunkt in den Griff und machte wiederholt eine schlechte Falle.
Steffen vergibt Topchance
Bereits in der 8. Minute ging Saint-Gilloise in Führung. Nach einer Hereingabe von rechts behielt Dennis Eckert im Strafraum-Gewühl die Übersicht und fand einen Weg vorbei an Saipi. Eckerts Abschluss war noch leicht aber wohl entscheidend von Hajdari abgelenkt worden.
Nach dem frühen Nackenschlag fand Lugano etwas besser in die Partie und kam in der 25. Minute zur goldenen Chance auf den Ausgleich. Von Uran Bislimi schön freigespielt, sündigte Renato Steffen jedoch aus bester Position im Abschluss. Der Schlenzer des Schweizer Internationalen zischte am weiten Pfosten vorbei.
Vermeintlicher Ausgleich aberkannt
Mitten in die beste Phase der Luganesi fiel der 1:1-Ausgleich dann doch noch. Nach einem Eckball bugsierte Hajdari den Ball am entfernten Pfosten über die Torlinie. Der Jubel der «Bianconeri» verstummte jedoch, als sich der VAR einschaltete. Dieser sah, dass Hajdari den Ball mit der Hand im Tor untergebracht hatte. Der Treffer zählte entsprechend nicht.
Nach der Pause übernahm Saint-Gilloise wieder das Zepter. In der 71. Minute wurden die Belgier für ihren Aufwand belohnt. Casper Terho veredelte eine schöne Kombination mit dem 2:0.
So geht's weiter
Lugano hat nun eine Woche Zeit, sich zu erholen und die richtigen Schlüsse aus der Hinspiel-Niederlage zu ziehen. Am Wochenende haben die Tessiner in der Super League spielfrei, das nächste Pflichtspiel ist das Rückspiel gegen Saint-Gilloise. Dieses findet im Stade de Genève statt, da das Cornaredo in Lugano den Ansprüchen der Uefa für Europacup-Spiele nicht genügt.