Als sich der FC Zürich gegen Leverkusen mit zwei Unachtsamkeiten ebensoviele Gegentore einhandelte und sich damit vorübergehend um die Früchte seiner Arbeit brachte, handelte Ludovic Magnin. Er liess Ersatzspieler Salim Khelifi von Assistenztrainer René van Eck instruieren und schickte ihn aufs Feld.
Mit Khelifi fand auch ein kleiner, handgeschriebener Spickzettel den Weg auf den Platz. Und tatsächlich: Kaum hatte der Eingewechselte das Stück Papier mit Captain Kevin Rüegg und anderen Mitspielern besprochen, fiel der Ausgleich zum 2:2. Letztlich reichte es gar zu Zürichs historischem ersten Sieg gegen einen Bundesligisten.
Magnin wollte im Anschluss an die Partie die Bedeutung des «magischen Zettels» nicht zu hoch bewerten: Das Papier sei «nichts Besonderes» gewesen. Leverkusens Führung habe ihn zu einer Systemumstellung gezwungen. So wurde aus der defensiven Vierer- eine Dreierkette.
Der FCZ-Coach, «stolz» auf die Leistung seiner Mannschaft, merkte jedoch auch Kritikpunkte an: Zum einen die Chancenauswertung in Halbzeit 1 («Wenn du solche Chancen gegen einen Bundesligisten liegen lässt, verlierst du normalerweise.»)
Zum anderen: Wie schon gegen Thun und YB gaben die Zürcher eine Führung aus der Hand. Diesmal indes nur temporär. So merkte auch FCZ-Sportchef Thomas Bickel an: «Die Mentalität nach dem Rückstand hat mir am besten gefallen. Das Nachlassen nach der Pause müssen wir lernen zu verhindern.»
Am Ende habe ich einen Elfmeter für uns gesehen. Und der nicht gegebene Treffer war ein klares Tor.
Leverkusen-Coach Heiko Herrlich wollte sich nicht so richtig mit der Niederlage abfinden: «Beim 0:1 habe ich ein Foul an Havertz gesehen. Das 2:2 war unglücklich abgefälscht. Am Ende habe ich einen Elfmeter für uns gesehen. Und der nicht gegebene Treffer war ein klares Tor», kritisierte der Bayer-Trainer die Schiedsrichter-Leistung.
Sendebezug: SRF info, sportlive, 25.10.2018, 18:40 Uhr