- Kolumbien fährt in der WM-Gruppe H in Sydney einen wichtigen 2:0-Sieg gegen Südkorea ein.
- Catalina Usme und Linda Caicedo erzielen die beiden Treffer innert 9 Minuten in der 1. Halbzeit.
- Asien-Vizemeister Südkorea ist in der 2. Halbzeit zu keiner Reaktion mehr fähig.
Am Ende hatte Kolumbien im Sydney Football Stadium vor vielen mitgereisten Fans von allem etwas mehr als Gegner Südkorea: mehr Kampfgeist, mehr Ideen, mehr Mut und auch mehr Wettkampfglück. Das erwies sich im Kräftemessen von zwei fussballerisch ähnlich talentierten Teams als entscheidend.
Die Equipe von Trainer Nelson Abadia, der sich die Partie aufgrund einer Sperre von der Tribüne aus anschaute, liess die Asiatinnen mit einem 2:0-Vorsprung im Rücken in der zweiten Halbzeit nicht mehr aufkommen. Im Gegenteil: Stürmerin Mayra Ramirez besass in der 61. Minute die grosse Chance auf das 3:0, setzte ihren Kopfball aber neben das Tor. Auch sonst waren die Finalistinnen der Copa America 2022 in der Schlussphase aktiver.
Rekordspielerin Usme bringt Kolumbien auf Kurs
Zu Beginn hatten sich die beiden physisch starken Teams gegenseitig neutralisiert. Kolumbien ging dann mit dem ersten ernst zu nehmenden Angriff in der 30. Minute etwas schmeichelhaft in Führung.
Nach einem Durcheinander im Strafraum kam Verteidigerin Manuela Vanegas zum Abschluss. Seoyeon Shim prallte der Schuss an den Arm. Den fälligen Penalty verwandelte Catalina Usme ohne Mühe. Für die 33-jährige Rekordnationalspielerin der «Cafeteras» war es der 72. Treffer im 92. Länderspiel.
Yoons Patzer ermöglicht Caicedo das 2:0
Nur 9 Minuten später lag der Ball bereits wieder im Tor der Südkoreanerinnen. Linda Caicedo, die auffälligste Spielerin auf dem Platz, hatte nach einem Sololauf durch die gegnerische Platzhälfte von der Strafraumgrenze abgezogen. Der an sich harmlose Schuss des 18-jährigen Supertalents in Diensten Real Madrids rutschte Torfrau Younggeul Yoon durch die Hände.
Der Goaliefehler schien auch Yoons Vorderleute vorübergehend zu schocken. Erst in der langen Nachspielzeit der ersten Halbzeit hätte Geummin Lee für Südkorea verkürzen können. Ihr Kopfball war letztlich die einzige richtige Prüfung für Catalina Perez im kolumbianischen Tor.
Geht man davon aus, dass Kolumbien und Südkorea den 2. Platz in der Gruppe hinter Deutschland unter sich ausmachen, könnte der Erfolg im Direktduell für die «Tricolor» noch viel wert sein. Ein erster Schritt Richtung Achtelfinal ist mit dem erst zweiten je errungenen Sieg an einer WM auf jeden Fall gemacht.
So geht es weiter
Südkorea trifft am Sonntag auf Marokko (06:30 Uhr). Kolumbien muss sich gleichentags gegen Deutschland nicht nur wegen der frostigen Temperaturen warm anziehen (11:30 Uhr).
