- Spanien schlägt die Niederlande im Viertelfinal der Frauen-WM in Wellington mit 2:1 nach Verlängerung.
- Einwechselspielerin Paralluelo erzielt in der 111. Minute den goldenen Treffer.
- Im Halbfinal trifft Spanien auf Schweden, das Japan ausschaltete .
Salma Paralluelos Siegtor hatte etwas Ironisches an sich: Es fiel per Einzelleistung nach einem Konter – solche hatten die Spanierinnen während des gesamten Spiels kaum gehabt. Waren sie es doch gewesen, die der Partie den Stempel aufgedrückt und ihr Kombinationsspiel aufgezogen hatten.
Deshalb geht ihr Vorstoss in die Halbfinals auch völlig in Ordnung. Schon in der 1. Halbzeit hatten sie zweimal den Pfosten getroffen. Zudem war ihnen per Videoentscheid ein vermeintliches Tor aberkannt worden. Ohne Daphne van Domselaar im niederländischen Tor hätte es zur Pause kaum 0:0 gestanden.
Der VAR und die Penaltys
Nach dem Seitenwechsel drückte «La Roja» weiter – und wäre doch fast 0:1 in Rückstand geraten. Schiedsrichterin Stéphanie Frappart taxierte ein Rempeln von Irene Paredes an der schnellen und technisch hoch begabten Lineth Beerensteyn als penaltywürdig – nahm ihren Entscheid nach Konsultation der Videobilder aber zurück (63.).
In der 81. Minute musste erneut das Bildmaterial geprüft werden. Es ging um die Frage, ob die niederländische Innenverteidigerin Stefanie van der Gragt eine Flanke inner- oder ausserhalb des Strafraums mit der Hand geblockt hatte. Der Entscheid: Penalty. Mariona Caldentey nutzte die Chance und traf via Innenpfosten zum 1:0.
Van der Gragts verrückte Schlussphase
Die Niederländerinnen, die in der 2. Hälfte etwas besser ins Spiel gekommen waren, mussten sich nun noch stärker offensiv ausrichten. Eine tat dies besonders: Penaltysünderin Van der Gragt stand plötzlich an vorderster Front, wurde steil angespielt und wuchtete die Kugel zum Ausgleich ins Netz.
Und noch vor der Verlängerung, nämlich in der 11. Minute der Nachspielzeit, lenkte Van der Gragt, die ihr letztes Spiel im Nationalteam bestritt, eine spanische Hereingabe Richtung eigenes Tor ab, aber Van Domselaar war zur Stelle. Das wäre dann doch zuviel gewesen.
In der Verlängerung hatten eigentlich die Niederländerinnen etwas mehr vom Spiel, ohne indes Topchancen zu kreieren – und so liefen sie in der 111. Minute in den fatalen Konter. Ein letzter Corner in der (alle Nachspielminuten dazugerechnet) 141. Minute mit allen 11 Niederländerinnen in oder um den Strafraum brachte nichts mehr ein.
So geht es weiter
Spanien trifft kommenden Dienstag (ab 09:30 Uhr auf SRF zwei) im 1. Halbfinal auf Schweden, das Japan ausschaltete. Im anderen Halbfinal werden sich die Sieger der Begegnungen Australien – Frankreich sowie England – Kolumbien gegenüberstehen.