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Nach Achtelfinal-Out der Nati Wälti: «Die Spanierinnen spielten fast Katz und Maus mit uns»

Nach der 1:5-Niederlage im Achtelfinal an der Frauen-WM ist die Enttäuschung der Schweizerinnen ebenso gross wie der Respekt vor Spanien.

«Es war sehr schwierig», sagte Lia Wälti immer wieder. Nach dem krachenden Achtelfinal-Aus an der Frauen-WM mit 1:5 zollte die Nati-Kapitänin vor allem den Spanierinnen Respekt. «Sie haben uns heute die Grenzen aufgezeigt und spielten fast Katz und Maus mit uns.»

Spanien spielte tatsächlich tollen Fussball, doch gleichzeitig blieben die Schweizerinnen auch vieles schuldig. Das wurmte denn auch Torhüterin Gaëlle Thalmann am meisten, deren Profikarriere mit diesem Spiel zu Ende ging.

«Wir hätten eine Chance gehabt, aber wir haben eine zu wenig gute Leistung gezeigt. Darüber bin ich vor allem enttäuscht», haderte Thalmann. Mit ihrem Karriereende, das sie vor der WM angekündigt hatte, habe die 109-fache Natispielerin dagegen bereits Frieden geschlossen.

Auch Ramona Bachmann zeigte sich nach dem Ende des WM-Abenteuers enttäuscht: «Es tut weh. Leider hat man gesehen, dass Spanien eine Klasse besser ist und wir haben nicht gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten.»

Die Spanierinnen spielten einfach um uns rum.
Autor: Noelle Maritz  Nati-Verteidigerin

Mit der Selbstkritik noch einen Schritt weiter ging Noelle Maritz. «Wir waren viel zu passiv in den Zweikämpfen, ich glaube, in der ersten Halbzeit gab es kein einziges Foul. Die Spanierinnen spielten einfach um uns rum. Das darf trotz ihrer Klasse nicht passieren», sagte die Verteidigerin.

Trainerin Inka Grings blieb direkt nach dem Spiel mit Kritik dagegen noch erstaunlich zurückhaltend. Die Deutsche, die seit Anfang Jahr im Amt ist, erklärte: «Wir müssen unseren Gegnerinnen Respekt zollen. Wir wollten ihr Spiel unterbinden und auch mal nach vorne spielen. In der einen oder anderen Situation haben wir aber das Quäntchen Glück nicht gehabt. Und dass wir uns in der Defensive nach dem 1:1 so verlieren ...»

Grings bleibt nüchtern

Die Spanierinnen hätten einen extrem guten Tag und eben auch extrem gute Spielerinnen gehabt. Aber: «Solche Partien, die wehtun, gehören dazu.» Emotional werde sie deswegen nicht. «Man kann trotzdem wahnsinnig stolz sein auf die Spielerinnen, wie sie sich an der WM präsentiert haben, vor allem in der Gruppenphase. Jetzt waren die Gegnerinnen klar besser, und es geht weiter.»

Für die Nati gibt es nun eine Menge zu analysieren, bevor es Mitte September in der Nations League weitergeht. Captain Wälti weiss, woran es zu arbeiten gilt: «Gesamthaft hat man in Down Under jetzt gesehen, dass wir defensiv einen Schritt nach vorne gemacht haben. In der Offensive braucht es aber noch mehr.»

Frauen-WM 2023

SRF zwei, sportlive, 5.8.2023, 6:30 Uhr ; 

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