Der Gegner
Norwegen ist die Nummer 12 der Weltrangliste. Mit Caroline Graham Hansen, Ada Hegerberg oder Guro Reiten verfügen die «Gresshoppene» über Akteurinnen mit Prädikat Weltklasse. Jedoch trat der Weltmeister von 1995 zuletzt nicht eben weltmeisterlich auf. Schon an der EM im Vorjahr scheiterte man in der Gruppenphase, nun ist der Start in die WM mit einer 0:1-Niederlage gegen Co-Gastgeber Neuseeland gründlich missglückt.
Die Ausgangslage
Weil sich in der Gruppe A schon vorher Neuseeland und die Philippinen messen, weiss die Nati schon vor ihrem eigenen Auftritt, ob sie sich bereits vorzeitig für die Achtelfinals qualifizieren könnte. Das ist dann der Fall, wenn die Philippinen nicht gewinnen, die Schweiz hingegen schon.
Die Schweizer Stimmen
- Géraldine Reuteler: «Wir sind top vorbereitet, es wird sicher ein sehr cooles Spiel», freut sich die gegen die Philippinen überzeugende Mittelfeldspielerin. Sie sei sich bewusst, dass sie mit ihrer 3. Teilnahme an einem grossen Turnier auch eine Vorbildfunktion habe: «Ich habe schon mehr Erfahrung und versuche auf dem Platz so viel Verantwortung wie möglich zu übernehmen, viel zu kommunizieren.» Dabei kann sie auf ihre Familie zählen: Ihre Eltern und ihre zwei jüngeren Brüder sind angereist.
- Inka Grings: «Für mich sind sie trotzdem immer noch ein Topfavorit, gerade von den Einzelspielerinnen her», meint die Trainerin über Norwegens Fehlstart. Grings erwartet einen «sehr aggressiven» Gegner, «es ist ihre letzte Chance.» Mit viel Mut und Leidenschaft liege für die Nati dennoch ein positives Resultat drin. Man könne sich einiges von den Neuseeländerinnen abschauen, und doch gelte: «Es ist verdammt wichtig, dass wir uns auf uns konzentrieren!» Sie erwarte eine «andere Intensität» als noch gegen die Philippinen.
Die Gretchenfragen
Wie reagiert Norwegen auf die überraschende Pleite in der Auftaktpartie gegen Neuseeland? Denkbar, dass die Schweiz gegen die mit Wut im Bauch antretenden Norwegerinnen leiden wird. Doch genauso steht fest, dass ein missglückter Turnierauftakt eine mentale Bürde ist.
Dann wären da noch die Personalfragen zu klären: Barcelona-Legionärin Graham Hansen litt in den vergangenen Tagen unter einer Erkältung, absolvierte am Montag aber das Abschlusstraining. Laut norwegischem Rundfunk NRK soll die amtierende Champions-League-Siegerin zunächst auf der Bank Platz nehmen. Aus Schweizer Sicht ist offen, ob Viola Calligaris, die zuletzt wegen muskulärer Probleme fehlte, ins Team zurückkommt.
Der Spielort
Während das Schweizer Duell mit den Philippinen in Dunedin stattfand (wie das auch bei der letzten Vorrunden-Partie gegen Co-Gastgeber Neuseeland der Fall sein wird), ist diesmal Hamilton der Austragungsort. Das Waikato Stadium ist, wenig überraschend, primär Heimstätte zweier Rugbyteams: der Chiefs und der Waikato Rugby Union. Platz finden rund 26'000 Fans. Ganz in der Nähe fliesst der Waikato River, mit 425 km der längste Fluss Neuseelands.