2:0 gegen die Philippinen. Dies mag nach einem simplen Pflichtsieg tönen, dürfte fürs Schweizer Nationalteam aber eine viel grössere Bedeutung haben. Einerseits weiss Trainerin Inka Grings nun, dass sie mit der Schweiz Fussballspiele gewinnen kann, andererseits bringt der Dreier zum WM-Auftakt Ruhe und Zuversicht für die anstehenden Aufgaben.
«Es fühlt sich gut an», sagte Grings im Interview nach der Partie. Die Nationaltrainerin ist stolz auf die Mentalität, die ihr Team gegen die Philippinen gezeigt habe: «Wir waren zu Beginn sehr nervös, haben uns aber gesteigert und mit einer guten Körpersprache agiert.»
Bachmanns «wichtiges» Tor
Insbesondere Ramona Bachmanns Tor kurz vor der Pause war laut Grings wichtig für das Team: «Wir waren immer so ein bisschen am Drücker, aber nicht wirklich hochkarätig». «Glücklicherweise» holte Coumba Sow einen Elfmeter heraus, der zum 1:0 führte. «Zu Beginn der 2. Halbzeit wollten wir direkt wieder Signale setzen», sagte die 44-Jährige.
Die anfängliche Nervosität sprach auch Seraina Piubel an: «Nach den vielen verpassten Chancen kamen wir ins Hadern, haben es aber gut gelöst.» Das Team habe weitergemacht und konnte durch den Penalty doch noch mit dem 1:0 in die Pause gehen. «Das war wichtig», sagte auch die WM-Debütantin.
Spätestens in der 64. Minute dürften die zittrigen Beine bei Piubel aber verflogen gewesen sein. Die 23-Jährige traf nämlich gleich bei ihrem ersten WM-Auftritt zum entscheidenden 2:0. Die Spielerin selbst konnte dies kaum glauben: «Ich bin ohne Worte, voller Emotionen und mega dankbar.»
Bachmann , die das Spiel mit ihrem 58. Natitor in die richtigen Bahnen gelenkt hatte, gab sich unmittelbar nach dem Spiel gewohnt cool: «Ich habe im Vornherein gesagt, dass ein guter Start sehr wichtig ist und bin froh, dass wir dies geschafft haben.» Dem Team sei bewusst gewesen, dass man Geduld beweisen müsse und die Partie nach 20 Minuten wohl noch nicht entschieden sei.
Wälti nach Comeback «erleichtert»
Aus Schweizer Sicht ist neben dem Resultat erfreulich, dass Captain Lia Wälti nach rund zweimonatiger Verletzungspause ihr Comeback gab. Die Bernerin zeigte sich darüber erleichtert, Schmerzen habe sie keine mehr gehabt. Einzig mit ihrer persönlichen Leistung am Ball haderte sie: «Ich hoffe aber, auf dem heutigen Spiel aufbauen und dem Team gegen Norwegen mehr helfen zu können.»
Die Partie gegen die Philippinen war laut Wälti eine dankbare, um ins Turnier zu finden: «Sie standen sehr passiv und haben uns viele Räume gegeben, die wir über weite Strecken gut genutzt haben». In ihrer Analyse blickt die Kapitänin auch bereits voraus auf das Norwegen-Spiel, das am kommenden Dienstag stattfindet. Gegen den auf Papier stärksten Gruppengegner müsse insbesondere die Chancenverwertung besser werden.