Der Gegner
Die Philippininnen sind die Nummer 46 der Weltrangliste, erstmals an einer WM und gehören zu den krassesten Aussenseiterinnen. Für keinen anderen Weltmeister zahlen die Buchmacher mehr Geld aus. Die «Filipinas» kommen auf Wettquoten von 1:2500 (Schweiz 1:250). Das Rezept des Underdogs lautet, aus einer gesicherten Defensive heraus auf Konter zu setzen.
Die Schweizer Stimmen
- Ramona Bachmann: «Die Anspannung steigt natürlich, die Vorfreude ist noch grösser. Wir fühlen uns bereit. Als Favorit anzutreten, ist mental immer etwas anderes. Es könnte ein Geduldspiel werden. Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung. Unter hohem Druck kann ich am besten performen.»
- Inka Grings: «Ich glaube, es wird eine kurze Nacht. Wir haben so viel investiert, dass wir uns nur noch freuen. Nervosität in einem gesunden Mass gehört einfach dazu. Wichtig ist, dass die Spielerinnen sie kanalisieren können. Das Gerüst der Startaufstellung ist fix, es kann aber immer etwas passieren.»
Die Abwesende
Auf dem Weg der Besserung, im Startspiel aber noch nicht dabei, ist Viola Calligaris. Die Verteidigerin, deren Transfer zu PSG kürzlich offiziell wurde, litt zuletzt an muskulären Problemen. Inka Grings bestätigte an der Medienkonferenz, ohne die 27-Jährige zu planen. Für Calligaris dürfte Julia Stierli neben Luana Bühler in die Innenverteidigung rücken. Auf den defensiven Aussenpositionen wird Grings wohl auf Noelle Maritz und Eseosa Aigbogun setzen.
Die Gretchenfragen
Seit dem 17. Mai und einer Knöchelverletzung nach einem üblen Foul hat Lia Wälti keinen Ernstkampf mehr bestritten. Gegen die Philippinen wird sich nun zeigen, wie fit die Unterschiedsspielerin im Nati-Mittelfeld ist. Nach bangen Wochen scheint jedoch klar, dass ein Startelf-Einsatz drinliegt – und so die zuletzt schwer vermisste Organisation im Zentrum zurückkehrt.
Die Beantwortung der zweiten drängenden Frage könnte direkt mit jener nach Wältis Fitness zusammenhängen: Holt Trainerin Grings endlich ihren ersten Sieg? Eine gelungene WM würde die Startschwierigkeiten – 5 Remis, 1 Niederlage, noch kein Sieg – der einstigen Weltklassestürmerin umgehend vergessen machen. Alles andere als ein Vollerfolg über die Philippinen wäre, wie Bachmann schon betonte, eine herbe Enttäuschung.
Der Spielort
Wie auch bei der letzten Vorrunden-Partie gegen Co-Gastgeber Neuseeland bietet das Dunedin Stadium die Bühne. Bis zu 30'000 Fans finden Platz in der komplett überdachten Arena, deren Spitzname entsprechend «The Glasshouse» lautet. Das Stadion ist normalerweise Heimstätte zweier heimischer Rugby- und einer Fussball-Equipe. Die Schweizerinnen machten sich am Donnerstag erstmals kurz mit dem Rasen vertraut.