Die Fifa schüttet an der WM 2023 in Australien und Neuseeland 110 Millionen US-Dollar an Prämien aus und damit dreimal mehr als bei der WM 2019. Jeder Spielerin sollen 30'000 US-Dollar garantiert sein. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Spielminuten jemand im Turnier aufweist. Für die 23 Weltmeisterinnen gibt es am Ende jeweils 270’000 Dollar und damit zusammen mehr als 6,2 Millionen.
Nur Empfehlung, kein Automatismus
Alle Zahlungen würden aber über die 32 nationalen Verbände abgewickelt, sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino am Mittwoch während einer Pressekonferenz in Auckland. «Wir sind in Kontakt mit allen Verbänden.» Die direkte Weiterleitung an die Spielerinnen sei die klare Empfehlung, es bestünde aber kein Automatismus dafür.
Kritik musste die Fifa zuletzt ertragen, weil an der Männer-WM in Katar im vergangenen Jahr insgesamt 440 Millionen ausgeschüttet worden waren. Wenige Tage vor dem Auftaktspiel stellten deshalb australische Spielerinnen die Fifa in einem Video an den Pranger. Künftige Generationen sollen neben der Fussball-Karriere nicht noch einer Arbeit nachgehen müssen, forderten Spielerinnen des australischen Teams im Video weiter.
(Viel) besser als nichts
Im Schweizer Lager will man kurz vor dem WM-Start keine Debatte darüber lostreten. So meinte Ana-Maria Crnogorcevic: «Wenn man das plötzlich bekommt, ist das enorm viel Geld.» In Ländern wie Spanien komme dies einem durchschnittlichen Jahresgehalt gleich, erklärt die Spielerin des FC Barcelona.
«Wir haben in der Mannschaft viele, die arbeiten», betont die Rekordnationalspielerin. Die Spielerinnen würden unbezahlte Ferien nehmen, um am Turnier teilzunehmen. «Für sie ist die Prämie extrem wichtig», streicht sie heraus.
