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Resultate
Die Kritik kam von höchster Instanz. Er habe ein «Argentinien ohne Rhythmus» gesehen, bemängelte Diego Maradona nach dem zähen 1:0-Sieg im 2. Gruppenspiel über den Iran. Das Team habe auf dem Platz «verloren» gewirkt und seinen Kurs noch nicht gefunden. Die Rückkehr vom 5-3-2-System (im Startspiel gegen Bosnien) zum traditionell argentinischen 4-3-3 hatte keinen sichtbaren Effekt gebracht.
Nach «einem der schlechtesten Spiele der Geschichte» (die argentinische Zeitung La Nacion ) hat Trainer Alejandro Sabella nun gegen Nigeria Gelegenheit, das ideale Spielkonzept zu finden. Mit Ausnahme von Superstar Lionel Messi, der mit zwei Exploits siegbringende Tore erzielte, enttäuschte insbesondere die hoch gelobte Offensive mit Sergio Agüero, Gonzalo Higuain und Angel Di Maria.
Letzterer wehrt sich: «Ich weiss nicht, warum sie immer sagen, dass wir nicht gut gespielt haben. Um Weltmeister zu werden, musst du gewinnen. Wie, ist nicht wichtig.»
Ansturm auf Porto Alegre
Gegen Nigeria reicht den Argentiniern ein Remis zum Gruppensieg und damit zum Achtelfinal-Duell gegen den 2. der Gruppe E, womöglich die Schweiz. Weil das Spiel in Porto Alegre, nur 500 km von der argentinischen Grenze stattfindet, ist es für die Albiceleste fast ein Heimspiel. Bis zu 100‘000 Fans werden in der Stadt erwartet.
Ein Unentschieden würde auch Nigeria sicher in die Achtelfinals bringen. «Ich hatte nie Zweifel daran, dass wir es schaffen können», sagt Trainer Stephen Keshi. Peter Odemwingie, der gegen Bosnien das Siegestor erzielte, zeigt sich zuversichtlich: «Wir besitzen herausragende Spieler und haben unser Potenzial noch nicht ganz ausgeschöpft.»
Iran will Premiere
Profiteur eines argentinischen Sieges könnte der Iran werden. Das Aussenseiter-Team trifft in Salvador auf das bereits ausgeschiedene Bosnien-Herzegowina. Mit einem Sieg wäre die erste Achtelfinal-Qualifikation bei der 4. WM-Teilnahme möglich.
Dazu muss für die iranischen Defensivspezialisten aber das 1. WM-Tor her. «Wir müssen wieder solide verteidigen und gefährlich kontern», verrät Trainer Carlos Queiroz sein Rezept. «Das Spiel ist unser schwerstes in diesem Turnier.» Offensivspieler Ashkan Dejagah, dem im Argentinien-Spiel nach einem klaren Foul ein Penalty verweigert worden war, ist überzeugt: «Wenn wir so arbeiten wie gegen Argentinien, haben wir eine richtig gute Chance weiterzukommen.»
Entscheidet das Los?
Sollten sowohl der Iran wie auch Argentinien mit einem Tor Unterschied und demselben Ergebnis gewinnen, gäbe es zwischen dem Iran und Nigeria einen Losentscheid um das Erreichen der K.o.-Runde. Dann käme wahrhaft zur Geltung, was Irans Präsident Hassan Rohani dem Team schon mitgeteilt hat: «Ich bete zu Allah für euren weiteren Erfolg.»
Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014, 21.6.14, 17:30/23:20 Uhr