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FIFA WM 2014 Argentiniens Abwehr hofft auf Unterstützung

Argentiniens Hintermannschaft gilt als Schwachstelle. Das liegt aber auch an der taktischen Ausrichtung. Nach dem Ausfall von Stürmer Sergio Agüero hoffen die Verteidiger deshalb auf eine Verstärkung des Mittelfelds.

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Verfolgen Sie den WM-Achtelfinal zwischen der Schweiz und Argentinien am Dienstag ab 18:00 Uhr auf SRF zwei und hier im Livestream.

Argentinien erzielte in 3 Gruppenspielen 6 Tore, kassierte aber auch 3 Gegentreffer. Aussenverteidiger Pablo Zabaleta, amtierender englischer Meister mit Manchester City, wehrt sich vor dem Achtelfinal gegen die Schweiz gegen die jüngste Kritik: «Wir sind besonders exponiert.» Der 29-Jährige will sich zwar nicht beklagen, spricht aber die (zu) offensive Ausrichtung des Teams von Coach Alejandro Sabella an. Der Ball komme eben so schnell zurück, wie man ihn nach vorne spiele.

Zabaleta fordert Systemwechsel

Zabaleta wittert nach dem Ausfall von Stürmer Sergio Agüero nun die grosse Chance: «Um mehr Gleichgewicht zu erreichen, würde es uns nützen, wenn wir einen Spieler mehr im Mittelfeld hätten.» Damit stellt er sich indirekt gegen die Wunschtaktik von Captain Lionel Messi. Seit Sabella in der Pause des Startspiels gegen Bosnien vom 5-3-2-System auf 4-3-3 umstellte, lief offensiv mehr und der Superstar blühte auf. Dafür wurde die Abwehr oft entblösst. Besonders beim 3:2 gegen Nigeria klafften grosse Lücken im Dispositiv der «Albiceleste».

Selbst Argentiniens Weltmeister-Trainer von 1978, Cesar Luis Menotti, sieht Handlungsbedarf. Der 75-jährige Verfechter des Offensivfussballs sagt: «Ich glaube, dass die Verletzung von Agüero Argentinien auch begünstigen kann.» Es gebe der Mannschaft die Möglichkeit, breiter zu spielen. Die Frage ist nur, ob Coach Sabella - wie im Training angedeutet - Lavezzi oder einen weiteren Mittelfeldspieler bringt (was in der Theorie ein 4-4-2 ergäbe).

Schweiz ist gewarnt: Gefahr bei Standards

Dass Argentinien in der Offensive vor allem von Messi abhängig ist, liegt auf der Hand. Aufpassen muss die Schweiz am Dienstag aber auch auf die gegnerischen Verteidiger. Am Ursprung jener beiden Tore, die nicht auf das Konto von Messi gingen, stand Aussenverteidiger Marcos Rojo. Das Eigentor von Bosniens Kolasinac im Startspiel erfolgte nach einem Kopfball Rojos, den 3:2 Siegestreffer gegen Nigeria markierte der Spieler von Sporting Lissabon nach einem Corner mit dem Knie.

Bei Standard-Situationen geht also nicht nur von Messis direkten Freistössen Gefahr aus. Doch gerade in dieser Hinsicht zeigte sich die Schweizer Defensive in den Spielen gegen Ecuador und Frankreich anfällig. 2 Gegentore nach Eckbällen waren das Resultat.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 16.06./25.06.14 00:00/18:00 Uhr

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