Resultate
Die WM-Sensation aus Costa Rica steht im Achtelfinal gegen Griechenland vor dem grössten Spiel der Landesgeschichte. Die grosse Mehrheit der 4,6 Millionen Einwohner der Republik dürfte am Sonntag vor dem TV sitzen, wenn «Los Ticos» in Recife den Europameister von 2004 fordern.
Und danach dürfte im Erfolgsfall eine weitere epochale Feier fällig sein – nach dem Sieg über Italien soll sich in der Hauptstadt San Jose gar Staatspräsident Luis Guillermo Solis unter die tanzenden Fans in den Strassen gemischt haben. Zuvor hatte Solis seinem Volk per Dekret ein Arbeitsverbot während der WM-Spiele auferlegt.
Costa Rica gibt sich respektvoll
«Die Liebe, die wir von unseren Fans bekommen, ist so gewaltig. Wir nehmen diese Leidenschaft und Freude mit aufs Spielfeld», sagt der bei Griechenlands Serienmeister Olympiakos Piräus tätige Joel Campbell. Dass die Euphorie nach den Vorrunden-Siegen über Uruguay und Italien nicht überschwappt, dafür sorgt Coach Jorge Luis Pinto: «Wir werden mit dem gleichen Respekt ins Spiel gehen wie gegen die drei Weltmeister», erklärt er und schiebt die Favoritenrolle den Griechen zu.
Kein Wunder – denn als krasser Aussenseiter hat Costa Rica in Brasilien bislang beste Erfahrungen gesammelt: «Wir wollen gut spielen, um weiter im Turnier zu bleiben. Wir wollen so weit wie möglich kommen», erklärt der bei Mainz tätige Junior Diaz. «Wir waren uns unserer Stärken bewusst, aber dass es so gut läuft war nicht zu erwarten», blickt der 30-jährige Verteidiger immer noch etwas ungläubig auf die Geschehnisse in der Gruppe D zurück.
Griechen wollen weiterhin mauern
Bei Griechenland ist man auf jeden Fall gewarnt. «Wir müssen sehr stark aufpassen, sie sind in der Hammer-Gruppe Erster geworden», sagt Coach Fernando Santos, der eindringlich davor warnt, die Mittelamerikaner zu unterschätzen. Die Griechen, die sich mit 4 Punkten und dem bescheidenen Torverhältnis von 2:4 in die Achtelfinals geschlichen haben, werden auch gegen Costa Rica auf ihre bewährte Mauer-Taktik setzen: «Das ist nunmal die DNA von Griechenland», so Santos.
Oberstes Ziel der Griechen wird sein, sich von Costa Rica nicht übertölpeln zu lassen. «Wir müssen wie in den letzten beiden Spielen zu Werke gehen», kündigt Santos an, womit er kaum ein offensives Spektakel meinen dürfte.
Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM Preview, 29.06.2014, 13:10 Uhr.