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FIFA WM 2014 Di Maria: Der Steigerungslauf des Schmächtigen

Angel Di Maria ist im argentinischen Nationalteam neben Lionel Messi der Zweite der «Fantastischen Vier», der seinem Ruf gerecht wird. Nach verhaltenem Start ist der schmächtige Real-Mittelfeldstar im Turnier angekommen – träumt aber weiterhin vom 1. WM-Treffer.

Resultate

In den ersten beiden WM-Spielen vermochte Angel Di Maria nur wenige Akzente zu setzen. «Es ist unmöglich, in einer solchen Partie gut zu spielen», haderte der 26-Jährige in Anspielung auf die ultradefensive Taktik der Iraner. Im 3. Gruppenspiel gegen Nigeria kreierte Di Maria dann aber neben Superstar Lionel Messi die meisten gefährlichen Aktionen. Rechtzeitig für den Beginn der K.o.-Phase scheint er in Fahrt gekommen zu sein.

Die Krönung nach schwierigem Saisonstart

Diesen Schwung hatte sich der Mittelfeldakteur, der wie Messi aus Rosario stammt, auf dem Weg zur lang ersehnten «Decima», dem 10. Champions-League-Triumph seines Klubs Real Madrid, hart erarbeitet. Nachdem sein Stammplatz bei den «Königlichen» nach dem 100-Millionen-Transfer von Gareth Bale weg schien, drängte er sich nach Verletzungen von Konkurrenten auf.

Zunächst liess Real-Trainer Carlo Ancelotti Di Maria nach der Blessur des Walisers über rechts auflaufen. Und nach Bales Genesung fand Di Maria nach dem Ausfall von Sami Khedira einen Platz im Zentrum hinter Reals offensiver Dreierkette - eine Position, die ihm Argentinien-Trainer Alejandro Sabella schon länger zugeteilt hat.

Der grosse Auftritt im ehemaligen Stadion

Seine Klubsaison krönte Di Maria mit einem starken Auftritt im Champions-League-Final gegen Atletico Madrid. Im Estadio da Luz in Lissabon, Heimat seines Ex-Klubs Benfica, leistete er die Vorarbeit zum vorentscheidenden 2:1 durch Bale. Dabei demonstrierte «El Fideo», wegen seines schmächtigen Körperbaus liebevoll «die Nudel» genannt, seine Passgeberqualitäten einmal mehr – keiner gab bei Real in der abgelaufenen Spielzeit mehr Vorlagen als er.

Das Warten auf den Torerfolg

Auch in der «Albiceleste» fiel Di Maria, der bereits im Alter von 17 Jahren in der A-Nati debütierte, eher als Vorbereiter denn als Torschütze auf. In 50 Länderspielen traf er bislang 9 Mal. Doch Sabella weiss, was er an Di Maria hat: «Er ist für uns enorm wichtig und fast unersetzbar.»

Dennoch träumt der Real-Star verständlicherweise von seinem 1. WM-Treffer: «Nach einer schlechten WM 2010 will ich Revanche», so Di Maria. «Man muss davon profitieren, wenn man eine WM erleben und ein Land repräsentieren kann.» Bleibt für die Schweizer Nati nur zu hoffen, dass Di Marias Premiere nicht am Dienstag stattfindet.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 25.06.2014, 18:00 Uhr

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