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FIFA WM 2014 Gute Miene machen zum Spiel um Platz 3

Auf den kleinen Final haben weder Brasilien noch die Niederlande Lust. Die Pflichtübung kommt einer Strafe gleich. Beide Seiten bekunden Mühe, der Kehrauspartie Positives abzugewinnen.

Mögliche Aufstellungen

Bei Regen und kalten Temperaturen absolvierte die «Selecao» in Brasilia das Abschlusstraining vor dem bedeutungslosen Spiel gegen die Niederlande. Unter anderen Umständen hätte es die perfekte Gelegenheit zur Revanche für den verlorenen Viertelfinal an der WM 2010 werden können.

Doch nach dem 1:7-Debakel gegen Deutschland geht es nur noch um einen würdigen Abgang. Oder wie es Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari formulierte: «Wir Trainer und die Spieler stehen bei der Verbandsführung bis zum Ende der WM in der Pflicht. Unser erstes Ziel war es, bis in den Final zu kommen. Das haben wir nicht geschafft. Jetzt spielen wir nur noch um einen viel kleineren Traum.»

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Das Vorprogramm zum kleinen Final zwischen der Niederlande und Brasilien beginnt am Samstag um 20:00 Uhr auf SRF zwei. Die Partie ab 22:00 Uhr können Sie auch im Livestream mitverfolgen.

Silva kämpft mit der Motivation

Es sei schwierig, sich emotional auf die Partie einzustellen, gab Captain Thiago Silva zu. «Zweiter, Dritter, Vierter, das ist uns egal», sagte der im Halbfinal gesperrte Abwehrchef. Stürmer Hulk relativierte: «Das ist zwar auf keinen Fall das Spiel, das wir spielen wollten. Aber wir müssen jetzt Kraft dafür finden.» Die Welt sei nicht untergegangen, fügte er richtigerweise an. Dennoch dürfte es noch lange dauern, bis die Wunden der alptraumhaften Niederlage im Land des 5-fachen Weltmeisters etwas heilen.

Van Gaal findet einen Strohhalm

Auch Bondscoach Louis van Gaal, der sich in Richtung Manchester United verabschiedet, wäre lieber schon in den Ferien. «Das Spiel um Platz drei sollte nicht ausgetragen werden. Das sage ich seit zehn Jahren. Es kann nur einen Final geben, und in dem muss es darum gehen, Champion zu werden», begründet der 62-Jährige seine ablehnende Haltung. Das Schlimmste sei, dass man eventuell zweimal in Folge eine Niederlage kassiere und das Turnier als Verlierer beende. Dennoch hat Van Gaal einen Grund gefunden, um sich nicht besiegen zu lassen: «Wir können immer noch Geschichte schreiben. Die Niederlande hat bei der WM bisher immer mindestens ein Spiel verloren. Wir können ungeschlagen bleiben.»

Zeit für Oranjes goldene Generation läuft ab

Ob dies für die Spieler Anreiz genug ist, sich noch einmal zu zerreissen, ist fraglich. Arjen Robben fluchte nach dem verlorenen Halbfinal im Penaltyschiessen gegen Argentinien über das Spiel um Platz 3: «Es zählt nicht.» Die hochtalentierte Generation um Wesley Sneijder, Robin van Persie, Klaas-Jan Huntelaar und Robben wird 2018 34 Jahre alt sein. Dirk Kuyt, der jetzt schon 33-jährig ist, sagt trotzig: «Der Schmerz wird nicht weggehen. Aber wir wollen mit dem guten Gefühl des Sieges ins Flugzeug gehen, mit dem Gefühl alles gegeben zu haben.»

Die Niederländer sind sich aber durchaus bewusst, welch grosse Chance sie verpasst haben. «Ich hoffe, dass ich noch eine WM machen kann», sagt Sneijder. Aber er wisse, dass es immer schwieriger werde.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM-Magazin 2014, 11.07.14 21.00 Uhr

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