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Benedikt Höwedes
Legende: Benedikt Höwedes Der deutsche Aussenverteidiger überraschte an dieser WM. Reuters

FIFA WM 2014 Höwedes: Ein Umschüler soll Messi stoppen

Als nur einer von drei deutschen WM-Teilnehmern hat Verteidiger Benedikt Höwedes das 570-Minuten-Vollprogramm auf dem Rasen absolviert. Der 26-jährige Schalker galt vor der Endrunde als Wackelkandidat - und überraschte alle Fachleute.

«Natürlich ist das für mich auch ein absoluter Wahnsinn, der da gerade passiert», sagte Benedikt Höwedes nach der deutschen Final-Qualifikation. Selbstbewusst fügte er hinzu: «Wenn wir im Finale stehen, dann kann auch ich nicht sehr viel falsch gemacht haben.»

Beckenbauer beeindruckt

In der Tat. Höwedes hat fast alles richtig gemacht. «Was Höwedes zeigt, das war für mich bisher das Erstaunlichste», meinte etwa Franz Beckenbauer. Der Verteidiger habe ihm «unglaublich imponiert». Und dies auf einer Position, die er bei seinem Arbeitgeber Schalke 04 nicht innehat.

Notnagel besser als Spezialisten

Denn Joachim Löw hat den gelernten Innenverteidiger Höwedes auf die linke Abwehrseite verschoben, wo der Bundestrainer seit längerer Zeit einen Spezialisten sucht. Unter anderem hat er Marcel Schmelzer, Marcell Jansen, Erik Durm und Jerome Boateng getestet - nicht zu seiner vollständigen Zufriedenheit.

Deshalb griff Löw an der Endrunde auf eine Variante zurück, die er 2013 schon einmal getestet hatte. Er vertraute auf Höwedes' Robustheit im Eins-gegen-Eins und auf seine Laufbereitschaft. «Benedikt Höwedes agiert in der Defensive sehr zweikampfstark», lobte Löw.

Im Kollektiv gegen Messi

«Ich spiele auf einer Position, die ich nicht gelernt habe. Und trotzdem glaube ich, helfe ich der Mannschaft da schon weiter mit meiner defensiven Präsenz», meint Höwedes, der als einziger DFB-Akteur neben Keeper Manuel Neuer und Captain Philipp Lahm alle 6 Partien durchspielte.

Am Sonntag steht der 27-fache Internationale, der in der Saison 2013/14 gleich drei schwere Muskelverletzungen auskurieren musste, vor seiner grössten Herausforderung. Er soll den vierfachen Weltfussballer Lionel Messi stoppen. Entscheidend sei aber das Kollektiv. «Dann wird auch ein Spieler solcher Qualität nicht zum Zuge kommen. Dazu will ich meinen Beitrag leisten», so Höwedes.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 12.06. bis 08.07.

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