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Dani Alves und Marcelo
Legende: Paradiesvögel Dani Alves (links) und Marcelo fallen nicht nur durch ihre Frisuren auf. Keystone

FIFA WM 2014 Scolaris Sorgenkinder auf dem Prüfstand

Brasiliens Verteidigung geriet an der Heim-WM bisher oft ins Schwimmen. Auf den Aussenpositionen kurbelten Dani Alves und Marcelo zwar das Offensivspiel an, vernachlässigten aber des öfteren ihre defensiven Pflichten.

Resultate

Dani Alves und Marcelo trugen mit ihren Vorstössen über die Seiten zwar viel zum gefälligen Offensivspiel bei, ihre Schwächen in der Defensive konnten die beiden allerdings nicht kaschieren. Vor allem Dani Alves unterlief der eine oder andere grobe Schnitzer, die beiden Gegentore in der Vorrunde fielen jeweils nach Angriffen über die rechte Abwehrseite. Im Startspiel war es Marcelo, der den Ball unglücklich ins Netz beförderte. Der Real-Spieler stand wie sein Pendant Alves bei gegnerischen Angriffen oft am falschen Ort.

Es ist kein Geheimnis, dass die beste Zeit von Alves nach den grandiosen Erfolgen mit Barcelona vorbei ist. Nach einer enttäuschenden Saison ist seine Zukunft ungewiss. Mit 31 Lenzen ist er auch nicht mehr der Jüngste und bekundet immer mehr Mühe, die Räume hinter sich zu schliessen.

Scolari vertraut beiden Spielern

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Dennoch sitzen Alves und Marcelo fest im Sattel. Der Ersatz von Alves heisst Maicon und spielte eine gute Saison mit der AS Roma, ist aber ebenfalls über dem Zenit. Maxwell, die Alternative zum 26-jährigen Marcelo, spielt bei Paris St-Germain, war an der WM aber noch keine Minute im Einsatz.

Es ist nicht davon auszugehen, dass Scolari trotz der Absenz des gesperrten Luiz Gustavo im Mittelfeld die Verteidigung umstellt. «Möglich ist, dass ich ihn mit einem anderen Mittelfeldspieler ersetze, oder wie 2002 mit einer Dreierabwehr spielen lasse. Damit hätten die Aussenverteidiger mehr Freiheiten», erklärte «Felipao».

Cafu hat genug vom Gejammer

Unvergessen sind Roberto Carlos und Cafu, die während vielen Jahren die Seitenlinien hoch- und runtergelaufen sind. Brasilien blickt also auf eine lange Tradition von guten Aussenverteidigern zurück. Auch Cafu, Weltmeister der Jahre 1994 und 2002, schaltete sich in die jüngste Diskussion ein. Es liege nicht allein an Dani Alves, sich zu steigern, meinte der 44-Jährige.

Dass die Selecao nach dem Sieg im Penaltyschiessen gegen Chile in einem kollektiven Weinkrampf versank, kommentierte der Ex-Captain mit den Worten: «Es ist Zeit, mit dem Geheule aufzuhören und sich auf Fussball zu konzentrieren.»

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 Preview, 04.07.14 13.10 Uhr

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