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Chaos in Buenos Aires Argentinische WM-Helden müssen mit Helikopter «evakuiert» werden

Die Weltmeister werden von Millionen Fans gefeiert – bei der Parade muss improvisiert werden. Am Ende gibt es gar verletzte Fans.

Ausnahmezustand in Buenos Aires: Rund fünf Millionen Fans haben nach Angaben der Polizei in der argentinischen Hauptstadt die Weltmeister gefeiert. Von der Regierung wurde am Dienstag ein landesweiter Feiertag ausgesprochen – wenig später kam es zum grossen Chaos.

Der Bus kommt kaum vorwärts

Der offene Bus mit der Aufschrift «Campeones Del Mundo» rollte nur im Schritttempo – es kam zu turbulenten Szenen. In den Sozialen Medien waren Videosequenzen zu sehen, die zeigten, wie Fans versuchten, von Brücken auf den Bus zu springen oder hinaufzuklettern. Die Sicherheit aller Teilnehmenden war offenbar nicht gewährleistet.

Das Team um Superstar Lionel Messi musste seine geplante Parade durch die argentinische Hauptstadt unterbrechen und wurde stattdessen mit dem Helikopter über die feiernden Massen hinweggeflogen. Regierungssprecherin Gabriela Cerruti gab via Twitter bekannt, dass die Spieler ihre Parade per Hubschrauber fortsetzen werden. «Lasst uns weiterhin in Frieden feiern und ihnen unsere Liebe und Bewunderung zeigen!», schrieb Cerruti.

Stunden nach dem Abbruch der Siegesfeier kam es dann offenbar zu Zusammenstössen. Wie die US-Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf lokale Medien berichtete, wurden dabei mindestens 8 Menschen verletzt. Den Angaben zufolge handelte es sich jedoch um isolierte Vorfälle, als der grösste Teil der Menschen schon nicht mehr vor Ort war. 

Ursprünglich wollten die Argentinier den 30 Kilometer langen Weg vom Verbandsgelände ins Zentrum der argentinischen Hauptstadt fahrend zurücklegen. Am Obelisken, dem 68 Meter hohen Pfeiler-Wahrzeichen der Hauptstadt, hatten sich seit dem Morgen zahllose Fans in Erwartung einer gewaltigen Party versammelt. Sie vertrieben sich bei bestem Wetter die Wartezeit auf ihre Helden mit Singen, Tanzen und dem Zünden von Feuerwerkskörpern.

Weltmeister kommen mit grosser Verspätung in der Heimat an

Die Lieblinge der Nation waren mit grosser Verspätung gegen 02:30 Uhr Ortszeit (06:30 MEZ) und damit fast zwei Tage nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in ihrer Heimat gelandet. Messi stieg als erster Spieler aus dem Flugzeug und präsentierte den Fans den WM-Pokal, danach verliess Trainer Lionel Scaloni die Maschine. Den Flieger zierte ein Messi-Porträt, dazu der Spruch «ein Team, ein Land, ein Traum».

Über einen roten Teppich lief die Mannschaft zu einem offenen, weissen Doppeldecker-Bus. Zunächst ging es fünf Kilometer hinüber zum Verbandsgelände in Ezeiza. Schon am Sonntag waren nach dem finalen Elfmeter beim Triumph über Frankreich laut offiziellen Angaben gut eine Millionen Fans auf die Strassen im Grossraum Buenos Aires gestürmt.

Fussballer auf Bus an einer Parade.
Legende: Kein Vorwärtskommen Für die argentinischen Weltmeister ging die Parade per Helikopter weiter. Getty Images/Rodrigo Valle

SRF zwei, Sportflash, 20.12.2022, 20:00 Uhr ; 

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