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Dänen gegen Infantino Dänemark über Fifa: «Zutiefst verwerflich, was passiert ist»

Der Fussballverband von Dänemark will Fifa-Präsident Gianni Infantino ab sofort nicht mehr unterstützen. Eine Folge der Affäre um die «One Love»-Captainbinde.

Fussball-Funktionäre.
Legende: Klares Statement Der dänische Verband mit Chef Jesper Möller (Mitte) findet deutliche Worte gegen die Fifa. Reuters/Philip O'Connor

Der dänische Fussballverband (DBU) stellt sich offiziell gegen Fifa-Präsident Gianni Infantino. Die DBU hofft darauf, bis zur Wahl im März 2023 doch noch einen Gegenkandidaten für den Walliser zu finden, obwohl die Bewerbungsfrist nach Angaben der Fifa bereits am vergangenen Mittwoch abgelaufen ist.

Dänemark wird den derzeitigen Präsidenten nicht unterstützen. Es ist zutiefst verwerflich, was da zuletzt passiert ist.
Autor: Jesper Möller Verbandschef Dänemark

«Wir befinden uns derzeit in einer aussergewöhnlichen Situation. Ich bin nicht nur enttäuscht, sondern wütend. Es gibt nur einen Kandidaten, und wir müssen sehen, ob es doch noch einen neuen Kandidaten gibt. Denn es ist noch etwas Zeit», sagte der Verbandschef Jesper Möller. Klar sei: «Dänemark wird den derzeitigen Präsidenten nicht unterstützen. Wir müssen jetzt reagieren. Und wir haben das Gefühl, dass wir das wirklich müssen. Es ist zutiefst verwerflich, was da zuletzt passiert ist.»

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Archiv: Fifa droht mit Strafen für «One Love»-Armbinde
Aus Tagesschau vom 21.11.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 29 Sekunden.

Um das Tragen der «One Love»-Captainbinde bei der WM in Katar zu verhindern, habe die Fifa grossen Druck ausgeübt, hiess es von dänischer Seite. Von mindestens einer gelben Karte sei die Rede gewesen. «Allein die Tatsache, dass wir keine klare Antwort zu den möglichen Strafen bekommen haben, sagt doch alles», findet Möller.

Ich fühle mich nicht wohl dabei, etwas zu sagen. Und das sagt schon genug aus, dass wir unter Druck gesetzt werden.
Autor: Jan Vertonghen Spieler Belgien

Er warf dem Weltverband zudem vor, mit «Mobbing-Methoden» das Tragen der «One Love»-Binde als Zeichen für Vielfalt und Integration unterbunden zu haben. So räumte beispielsweise der Belgier Jan Vertonghen ein, sich mit Kritik an der Fifa oder dem Gastgeber Katar zurückzuhalten, weil er eine Sperre befürchtet. «Ich fühle mich nicht wohl dabei, etwas zu sagen. Und das sagt schon genug aus, dass wir unter Druck gesetzt werden», sagte der 35-Jährige. «Das ist eine bedauerliche Situation, die ich im Fussball noch nie erlebt habe.»

Möller kündigte derweil eine gemeinsame Reaktion mit den weiteren 6 europäischen Verbänden an, die von ihrem Vorhaben aufgrund angedrohter Sanktionen der Fifa kurzfristig abgesehen hatten. «Wir werden darauf reagieren», sagte er.

SRF zwei, sportlive, 20.11.2022, 15:30;

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