Die Penalty-Schmach zum Auftakt der K.o.-Phase in Doha gegen Marokko ist erst einige Stunden alt. Noch ist beim gescheiterten Spanien kollektives Wundenlecken angesagt. Luis Enrique, der als Nationaltrainer das Scheitern verantwortet, hat auf alle Fälle keinen klaren Kopf, um bereits Gedanken darüber hinaus zu fassen.
«Ich kann es nicht sagen, weil ich es schlichtweg noch nicht weiss», sagte der 52-Jährige auf seine Zukunft angesprochen. Zum Monats- bzw. Jahresende läuft sein Vertrag beim Verband nach knapp 4-jähriger Amtszeit mit kurzem Unterbruch im 2019 und total 44 Partien aus.
Nicht der richtige Zeitpunkt für einen Entscheid
Im Moment habe er einfach nur Lust, zuhause anzukommen und seine Leute zu sehen. «Nächste Woche sprechen wir dann darüber. Ich muss erstmals diese Enttäuschung verarbeiten.»
Auf Instagram veröffentlichte Luis Enrique ein Foto, wie er im Bus sitzt und enttäuscht in die Kamera schaut. «Es hat nicht sollen sein», schrieb der 52-Jährige dazu. «Wir bedauern, dass wir euch nicht die Freude bereiten konnten.... Der Fussball überrascht einen immer wieder. Vielen Dank für eure Unterstützung in diesen 23 Tagen... Das Leben geht weiter.»
Einfach nur ein Tränenmeer
Derweil meldete die spanische Tageszeitung As «ernsthafte Zweifel» an Luis Enrique an. «Er hat es nicht besser gemacht als (sein Vorgänger) Fernando Hierro, das spricht gegen ihn. Es gibt Argumente für ihn, aber auch welche dagegen, und einige von denen wiegen schwer.»
Überhaupt ist der Aufschrei in der Heimat gross nach dem Turnierende für «La Roja», die von 2008 bis 2012 zwei EM-Titel aneinanderreihte und sich dazwischen die WM-Krone aufsetzte.
Ein monumentaler Rückschlag
Wir sind auf die grausamste Weise ausgeschieden
Die Marca tritt gegen den gesamten Verband nach: «Nur 3 Siege (gegen Australien, Iran und Costa Rica) bei den beiden letzten Weltmeisterschaften. Für ein Land, das eine der besten sportlichen Strukturen der Welt hat, ist das unter dem Strich schrecklich.» Das Blatt bringt die ernüchternde Bilanz wie folgt auf den Punkt: «Acht Jahre zum Weinen.»
Immer weiter ...
Wie Luis Enrique mochte auch der 34-jährige Busquets nicht über seine persönliche Zukunft sprechen. «Das ist gerade nicht wichtig. Wir müssen zuerst wieder aufstehen», sagte der letzte verbliebene Weltmeister von 2010 im Team.
Er betonte: «Wir haben eine gute Dynamik in der Mannschaft, eine junge Truppe mit Zukunft. Man muss einfach weitermachen.»