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8 Monate nach Kreuzbandriss Iman Beney: «Ich weinte vor Schmerz und Angst»

Sie hätte zur WM-Überraschung werden können, dann riss das Kreuzband. Supertalent Iman Beney auf dem steinigen Weg zurück.

Iman Beney sieht im Wankdorf zu, wie ihre YB-Teamkolleginnen das Derby gegen Thun problemlos mit 6:0 für sich entscheiden und wie Stephanie Waeber und Laura Frey je einen Doppelpack schnüren. Seit nunmehr 8 Monaten ist die junge Offensivspielerin zum Zuschauen verdammt. Natürlich brauche es viel Geduld, erklärt Beney. Zugleich nimmt man ihr ab, wenn sie erzählt: «Momentan ist alles positiv, ich fühle mich sehr gut.»

Kleiner Zeitsprung zurück, Ende Juni des letzten Jahres: Für viele Beobachter ist es überraschend, dass die damalige Nati-Trainerin Inka Grings eine 16-Jährige für die WM-Vorbereitung aufbietet. Erst nach Magglingen, nach dem ersten Kaderschnitt auch nach Yverdon.

Crnogorcevic schwärmte von ihr

Als ebenjene Iman Beney dann auch den letzten Cut übersteht, hat die Überraschung bereits an Kraft verloren. Spätestens im Testspiel gegen Sambia hatte die Walliserin mit brasilianischen Wurzeln ihr Potenzial einer breiteren Öffentlichkeit dargelegt. Das zwischenzeitliche 2:3 bereitete sie magistral vor, mit technischer Finesse und Übersicht. Oder in den Worten von Rekord-Nationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic: «Unbekümmert, technisch stark, schnell und sehr fussballintelligent.»

Doch nur einen Tag nach der Kaderbekanntgabe folgt die Hiobsbotschaft: Krankenhaus statt WM, OP-Tisch statt Neuseeland. Das Talent hat sich beim Abschlusstraining vor dem letzten WM-Testspiel gegen Marokko in Winterthur das Kreuzband gerissen. Der tiefstmögliche Absturz, nachdem es zuvor immer nur aufwärts gegangen ist:

  • Die Wahl in die Top 11 der Saison in der Women's Super League.
  • Der Halbfinal-Einzug an der U17-EM und dabei wieder unter den besten 11 Spielerinnen des Turniers.
  • Kurze Zeit später das Aufgebot für die A-WM.

All das noch vor dem 17. Geburtstag. Dann die Zäsur.

«Ich spürte sofort, dass etwas gerissen ist, dass etwas Schlimmes passiert ist. Ich wusste nicht, ob es die Bänder waren oder der Meniskus», schildert Beney die fatale Szene 8 Monate später. «Ich hatte noch nie so starke Schmerzen. Ich habe sogar vor Schmerz und Angst geweint, weil mir alles durch den Kopf gegangen ist: die Weltmeisterschaft, die Saison mit YB.»

Die Chance verstreichen zu sehen, sich mit nur 16 Jahren auf der grösstmöglichen Bühne präsentieren zu können, «das war schon schwierig zu verdauen». Unterdessen spendet Fatalismus Trost. «Vielleicht musste es so kommen. Man kann die Geschichte eh nicht umschreiben», ist sich Beney bewusst.

Ihr Blick ist ohnehin nach vorne gerichtet. In der nächsten Saison will die versierte Offensivkraft wieder angreifen, mit jedem Tag steige die Vorfreude. Und auch die Reha ist im Plan, die Ärzte und Physios zufrieden. «Ich bin immer noch in der Aufbauphase, aber beginne langsam damit, Explosivität zu trainieren», erzählt Beney. Und das Wichtigste: «Es gab keine Probleme, ich habe weder in den Knien noch in den Beinen Schmerzen.»

Es gab schon Kontakt zu Sundhage

Nicht nur YB hofft, bald wieder auf Beneys Dienste zählen zu können, auch für die Nati bleibt die mittlerweile 17-Jährige ein Versprechen für die Zukunft. Die WM hat sie trotz ihrer schmerzlichen Absenz mitverfolgt. Zur neuen Nati-Trainerin Pia Sundhage bestehe loser Kontakt: «Über einige Dinge konnte ich mich mit ihr austauschen.» Auch der schwedischen Grings-Nachfolgerin wird nicht entgangen sein, wozu Beney fähig ist.

SRF Sport App, Livestream, 2.3.24, 18 Uhr ; 

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