«Natürlich kassiere ich mehr Gegentore als Ter Stegen oder De Gea. Wäre ich 1,90 Meter gross, könnte ich logischerweise mehr abdecken», erklärte Sandra Paños. Sie ist die Torhüterin des spanischen Frauen-Nationalteams, 1,68 Meter «klein» – und aktuell doch die grösste Hoffnung der «Roja».
Gegen das 18-Tore-Team
Denn im ersten WM-Achtelfinal der nationalen Frauenfussball-Geschichte heisst der Gegner ausgerechnet USA. Die Equipe mit schillernden Namen wie Carli Lloyd, Alex Morgan oder Lindsey Horan. Das Team, das die Vorrunde mit 18:0 Toren abschloss. «Es liegt nicht allein an mir. Wenn wir nur verteidigen, sind wir chancenlos», gab Paños die Verantwortung weiter.
US und A
Dass die Barcelona-Torhüterin im Fokus stehen wird, ist dennoch mehr als wahrscheinlich. So war es die Defensive, die den Südeuropäerinnen das Tor in die K.o.-Phase aufstiess (Torverhältnis 3:2). Die Offensive hingegen ist seit dem kapitalen 3:1-Auftaktsieg über Südafrika oder 181 Minuten ohne Erfolgserlebnis. Gegen China (0:0) landete keiner der 24 Abschlüsse im Tor.
Paños gehörte schon bei der WM 2015 zum Kader, blieb aber ohne Einsatz. Nun ruhen die Hoffnungen einer ganzen Fussballnation auf ihren Schultern. Damit kann die 25-Jährige umgehen – dank der Arbeit mit dem Team-Psychologen Javier Lopez Vallejo. «Früher haben mich Fehler völlig aus der Bahn geworfen», so Paños. Heute könne sie dem Druck standhalten.
Auf Casillas Spuren
Fragt man die Torhüterin jedoch, von wem sie am meisten gelernt habe, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen: «Manolo Amieiro.» Ein gutes Omen. Der langjährige Torwarttrainer formte einst Iker Casillas zum Weltkeeper. Und bewies, dass sportliche Grösse nicht zwangsläufig von der körperlichen abhängt.
Frauen-WM in Frankreich
Sendebezug: srf.ch/sport, Livestream, 20.6.2019, 20:50 Uhr