30 Tage lang präsentierte sich der Frauen-Fussball in Frankreich auf der grösstmöglichen Bühne. Sportlich und gesellschaftspolitisch hat die 8. Endrunde neue Massstäbe gesetzt. Ein Turnier der Superlative – und der Startschuss zu Grösserem?
Zumindest was das Teilnehmerfeld angeht, könnte bereits die nächste WM 2023 in einem grösseren Rahmen stattfinden. Statt 24 Teams strebt Fifa-Präsident Gianni Infantino eine Aufstockung auf 32 Teams an. Über diese Ausweitung dürfte im Oktober an der nächsten Council-Sitzung abgestimmt werden.
Das Interesse ist gestiegen
Noch steht der Austragungsort der nächsten WM nicht fest. Bewerber gibt es jedoch genug. Neun Länder – so viele wie noch nie – haben bisher ihr Interesse an der Gastgeberrolle bekundet, darunter auch Süd- und Nordkorea, welche das Turnier gemeinsam ausrichten wollen.
In der Gunst der Zuschauer hat die Endrunde in Frankreich eine neue Stufe erreicht:
- 1'163'000 Eintrittskarten sind für die 52 Spiele abgesetzt worden, 75 Prozent davon gingen an Franzosen.
- Mehr als eine Milliarde Menschen haben die WM-Spiele inklusive Final-Wochenende verfolgt – eine Verdoppelung im Vergleich zur WM in Kanada vor vier Jahren.
Der Weg ist noch weit
Erstmals überhaupt haben die Endrunden-Teilnehmer Geld für die Turniervorbereitung erhalten. Für das Abstellen von Spielerinnen wurden deren Klubs zum ersten Mal entschädigt. Es sind weitere Schritte zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen – zumindest auf den ersten Blick.
Die Lücke ist jedoch weiter gross und wird sogar noch grösser. Zwar hat die Fifa das Preisgeld für die WM in Frankreich auf 30 Millionen US-Dollar verdoppelt. 2018 in Russland erhielt jedoch alleine Weltmeister Frankreich eine Prämie von 38 Millionen US-Dollar.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.07.2019 16:40 Uhr